«Diese Arten brauchen dringend Hilfe, zum Beispiel in Form von Brutmöglichkeiten durch vogelfreundliche Sanierung von Gebäuden. Denn bei den Gebäudebrütern herrscht große Wohnungsnot», sagte Lieder. Hausbesitzer könnten helfen, indem sie beispielsweise Schwalben Nistmöglichkeiten bieten. «Dafür können sie mit der Nabu-Plakette «Schwalbenfreundliches Haus» ausgezeichnet werden», teilte der Nabu mit.
An der Vogelzählung, die vom 12. bis 14. Mai lief, hatten sich nach Angaben des Nabu 2527 Vogelfreunde in ganz Thüringen beteiligt. Insgesamt seien im Freistaat 52.239 Vögel in 1454 Gärten gezählt worden.
Der am häufigsten in Thüringen gemeldete Vogel war in diesem Jahr der Haussperling mit 9359 Sichtungen, gefolgt von Amsel, Star, Kohlmeise und Blaumeise. Generell wurden dieses Jahr Blaumeise, Kohlmeise und auch Schwanzmeise häufiger gesehen als noch 2022. «Es gab im Winter eine große Fülle an Baumfrüchten», erklärte Lieder. Durch die guten Bedingungen hätten vermutlich mehr Meisen als sonst den Winter überlebt.
Ein besonderes Augenmerk lag bei der diesjährigen Zählung auf dem Feldsperling. Mit 3088 Sichtungen belegte er nun den sechsten Platz - was einen leichten Rückgang zum Vorjahr bedeutete. «Damit setzt er seine traurige Bilanz aus den Vorjahren fort. Vermutlich setzt auch ihm die intensive Landnutzung und der Verlust von Nistplätzen weiterhin zu», sagte Lieder.