«Im Jahr 1920 übernahm Paulssen den Vorsitz im Staatsministerium und somit als erster eine Funktion, die dem heutigen Ministerpräsidenten des Freistaats Thüringen vergleichbar ist», sagte Ramelow weiter. 1928 bekleidete Paulssen das Amt erneut. «Dabei zeichnete ihn die Fähigkeit aus, auch zwischen extremen Positionen Kompromisse aushandeln zu können», lobte Ramelow. Mit seinem Einsatz für ein demokratisch-freiheitliches Gemeinwesen und mit seinen Verdiensten für das Zusammenwachsen und den Zusammenhalt des Landes Thüringen sei Paulssen heute wieder Ansporn und Orientierung.
Die Landesregierung setzt sich in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft zur Erforschung der Demokratie-Geschichte dafür ein, Paulssens Lebenswerk zu ehren. Die Benennung der Landesvertretung nach Paulssen soll helfen, ihn heute wieder bekannter zu machen.
Jedes Bundesland hat in Berlin eine Vertretung beim Bund. Sie sollen die Interessen des jeweiligen Landes vertreten, die Bundesgesetzgebung beobachten und darauf einwirken. Die Vertretungen dienen laut Bundesrat auch der Kontaktpflege zu den Regierungen der anderen Länder, zu ausländischen Botschaften und Verbänden. Bei Ausstellungen und anderen Veranstaltungen sollen sie ein Schaufenster ihrer Länder sein.