Tod von Benedikt: Thüringen erinnert an Papstbesuch 2011

Auch in Thüringen trauern katholische Gläubige um den emeritierten Papst Benedikt XVI., der am Silvestertag gestorben ist. 2011 hatte er Thüringen besucht.
Der damalige Papst Benedikt XVI. grüßt eine jubelnde Menge. © Domenico Stinellis/AP/dpa/Archivbild

Nach dem Tod des emeritierten Papstes Benedikt XVI. haben das Bistum Erfurt und die Thüringer Staatskanzlei besonders an dessen Thüringenbesuch im September 2011 erinnert. «Er hat nicht nur die Katholiken, sondern alle Christen in der Diaspora Ostdeutschlands in ihrem Glauben bestärkt», teilte der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr am Samstag mit. Die Staatskanzlei veröffentlichte auf Twitter ein Video des zweitägigen Papstbesuchs mit Stationen in Erfurt und dem katholisch geprägten Eichsfeld.

Dort hatte Benedikt XVI. eine Freiluftmesse an der Wallfahrtskapelle Etzelsbach mit 90.000 Gläubigen gefeiert, in Erfurt waren 28.000 Gläubige zu einer Messe auf den Domplatz gekommen. Neymeyr erinnerte daran, dass Benedikt XVI. bei seinem historischen Besuch im Augustinerkloster in Erfurt das Wirken Martin Luthers gewürdigt und den Katholiken im Eichsfeld für ihre Glaubenstreue gedankt habe. In Erfurt hatte sich der 2013 freiwillig von seinem Amt zurückgetretene Papst seinerzeit auch mit Opfern des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche getroffen.

Die katholische Kirche verliere einen großen Theologen, sagte Neymeyr laut Mitteilung. In seiner Lehrtätigkeit als Universitätsprofessor, als Präfekt der Glaubenskongregation und als Papst habe er die Wahrheit des katholischen Glaubens allgemeinverständlich in großartigen Formulierungen zum Ausdruck gebracht. Der emeritierte Papst war am Samstagmorgen im Kloster Mater Ecclesiae im Vatikan gestorben. Der gebürtige Bayer wurde 95 Jahre alt.

Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) bekundete auf Twitter seine Trauer um den am Silvestertag Verstorbenen: «Als deutscher Papst hat er sich um den Glauben und den Dialog zwischen Gläubigen unterschiedlicher Konfessionen verdient gemacht», schrieb er. Finanzministerin Heike Taubert (SPD) verwies in dem Kurznachrichtendienst auf die vielen Austritte aus der katholischen Kirche. Benedikt habe sich mit seinem Konservatismus nicht «den Wünschen der Katholikinnen und Katholiken von heute wirklich genähert». Es sei Größe von ihm gewesen, noch zu Lebzeiten zurückzutreten.

Im Erfurter Marien-Dom findet am Dienstag, 3. Januar, um 18 Uhr ein Trauergottesdienst für Benedikt statt. Bis zum 29. Januar liegt im Dom ein Kondolenzbuch aus, in dem Trauernde ihre Anteilnahme ausdrücken können. Das Kondolenzbuch wird später dem Apostolischen Nuntius, dem Botschafter des Papstes, in Deutschland übergeben. Im Bistum Erfurt leben rund 140.000 katholische Gläubige.

© dpa
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