Jugendliche auf dem Weg nach Spanien haben aus einem Reisebus auf der A9 heraus die Polizei gerufen - laut Polizei hätte der Bus wenig später in Brand geraten können. Einer der Jugendlichen schilderte den Beamten am Montagnachmittag am Telefon, dass es im Innenraum stark qualme und der Busfahrer Hinweise darauf ignoriere, wie die Autobahnpolizei am Dienstag mitteilte. Nach dem Anruf hielt der Bus allerdings auf dem Parkplatz Rodaborn bei Triptis (Saale-Orla-Kreis), die Polizei kam dazu.
Im Bus trafen die Beamten auf 30 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 17 bis 20 Jahren, die ihren Schulabschluss mit einer Reise nach Spanien feiern wollten. Mit dem weißrussischen Busfahrer sei aufgrund der Sprachbarriere keine Verständigung möglich gewesen, hieß es. Bereits beim Einsteigen nahmen die Polizisten eigenen Angaben zufolge einen Abgasgeruch wahr - Qualm sahen sie nicht.
Bei der Kontrolle des Busses entdeckten die Beamten eine defekte Motoraufhängung und provisorisch geflickte Lecks im Motorkühlungssystem und in der Abgasanlage. Durch die mangelnde Kühlung arbeitete der Verbrenner den Angaben zufolge oberhalb der Betriebstemperatur. Auch drangen Abgase über eine Wartungsklappe in den Fahrgastraum. Der gesamte Motorraum war mit einer dicken Rußschicht überzogen und der Fußbodenbelag begann bereits an einigen Stellen zu schmelzen, wie es hieß.
Wegen der Abgase klagten 15 der Passagiere über Unwohlsein und Schwindel. Zwei von ihnen hatten schon kleinere Brandblasen erlitten. Die Jugendlichen wurden durch die Polizei zunächst mit Trinkwasser versorgt und anschließend in eine Dienststelle gebracht. Danach ging es mit einem anderen Bus in ein Hotel nach Jena. Der defekte Bus wird nun untersucht. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung.