LKA: fast 4,5 Millionen Euro Schaden durch Trickbetrüger

Sie geben sich am Telefon als Enkel, Bankmitarbeiter oder Polizist aus und wollen Geld von ihren potenziellen Opfern. Die Masche zieht trotz Aufklärung - meistens bei älteren Menschen.
Ein Blaulicht auf einem Einsatzfahrzeug der Polizei. © Daniel Vogl/dpa/Symbolbild

In Thüringen hat sich im vergangenen Jahr die Zahl der Straftaten im Bereich Trickbetrug per Telefon nahezu verdoppelt. Die Polizei erfasste 2022 insgesamt 5314 Fälle im Freistaat - das Jahr zuvor waren es noch 2801 derartiger Delikte gewesen. Es sei in den vergangenen Jahren ein kontinuierlicher Anstieg der Fallzahlen zu verzeichnen, teilte das Landeskriminalamt (LKA) der Deutschen Presse-Agentur mit.

Die Täter nehmen per Anruf oder via Whatsapp Kontakt auf, geben sich als Verwandte oder Bekannte aus und tischen ihren Opfern Legenden auf wie Haus- und Autokauf oder -reparatur. Auch andere Notlagen wie angebliche Unfälle von Kindern werden vorgetäuscht, für die Kautionszahlungen fällig werden. Zudem geben sich Betrüger als mit einem Vorgang betrauter Polizeibeamter, Richter oder Staatsanwalt aus und bringen die Angerufenen so dazu, Geld oder Wertsachen zu übergeben.

Durch derartige Täuschungen wurden laut LKA Opfer in Thüringen im vergangenen Jahr um fast 4,5 Millionen Euro geprellt. Besonders hoch sei der Schaden (rund 1,2 Millionen Euro) und die Zahl der Betrugsfälle per Whatsapp (1856). Seit Februar 2022 versuchten Täter massiv, über den Messengerdienst Thüringer zu Überweisungen zu veranlassen.

Die Betrüger treten dabei als angeblich nahe Angehörige an die Opfer heran und behaupten, eine neue Nummer zu haben, weil ihr Handy kaputt oder verloren gegangen sei. In der Folge bitten sie dann um mehrere dringende Überweisungen für den angeblichen Angehörigen. Beim Whatsapp-Betrug überwiesen laut LKA 2022 in 416 vollendeten Fällen zumeist Elternteile oftmals zwei Geldbeträge von zusammen durchschnittlich knapp 3000 Euro an die Täter, bevor sie misstrauisch wurden.

Nach Schockanrufen zahlten Geschädigte für vermeintliche Kautionen nach tödlich verursachten Unfällen in 42 vollendeten Fällen im Schnitt rund 24.000 Euro an die unbekannten Täter - Schaden hier laut LKA mehr als eine Million Euro im vergangenen Jahr.

Das Durchschnittsalter der Angerufenen lag den Angaben nach im vergangenen Jahr bei 63 Jahren. Tendenziell sei das Alter damit etwas gesunken, hieß es. Das liege daran, dass sich die Betrüger mit Unfall-Schockanrufen oder per Whatsapp eher an Eltern als an Großeltern richteten.

© dpa
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