Hintergrund des Rechtsstreits ist die Holzvermarktung von Thüringenforst über einen längeren Zeitraum - nicht nur für Holz aus dem Staatsforst, sondern auch für private und kommunale Waldbesitzer. Dieses Vorgehen hatte in der Vergangenheit auch das Bundeskartellamt kritisch gesehen. Der Prozessfinanzierer hatte nach früheren Angaben Sägewerken in Thüringen sowie in anderen Bundesländern Forderungen abgekauft.
Agrarministerin Susanna Karawanskij (Linke) habe mit Blick auf den Gerichtstermin voraussichtlich am 26. Januar vor dem Landgericht Erfurt private und kommunale Waldbesitzer informiert, dem Verfahren freiwillig beizutreten, erklärte das Ministerium. 190 private, kommunale und genossenschaftliche Waldbesitzer würden ein entsprechendes Schreiben erhalten. Sie hätten sich «signifikant an der gemeinsamen Holzvermarktung beteiligt», heißt es in der Mitteilung.
Thüringen weise den Vorwurf einer angeblich nicht wettbewerbskonformen, gebündelten Holzvermarktung zurück, erklärte Agrarstaatssekretär Torsten Weil. Er sei sich «sicher, dass wir die Klage abwehren können, insbesondere, wenn sich Waldbesitzer mit uns gemeinsam der Klage stellen», so Weil. Ähnliche Verfahren soll es auch in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen gegeben haben.