Gesetzesneufassung für Thüringer Krebsregister gefordert

Medizin-Experten haben eine rasche Gesetzesneufassung für das Thüringer Krebsregister gefordert. Diese sei nach der Kündigung des Staatsvertrages über das Gemeinsame Krebsregister der ostdeutschen Länder Ende vergangenen Jahres überfällig, sagte Astrid Heßmer, Geschäftsführerin der Zentrales Klinisches Krebsregister gGmbH, am Dienstag in Erfurt. Die Mediziner Otto Witte und Andreas Hochhaus betonten, das Krebsregister sei für die Wissenschaft und zur Kontrolle der Qualität der Therapien bedeutsam.
Landtag Thüringen
Das Gebäude des Thüringer Landtags in Erfurt. © Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Ziel der Krebsregistrierung ist es, die Erforschung und Behandlung von bösartigen Tumorerkrankungen zu verbessern. Dafür werden die Daten zur Erkrankung und Therapie gesammelt und anschließend ausgewertet. Die epidemiologischen Daten werden Heßmer zufolge derzeit im Freistaat nicht erfasst, da die gesetzliche Grundlage dafür fehlt. «In allen Gesundheitsämtern sammeln sich derzeit die Leichenschauscheine.» Bei der epidemiologischen Registrierung geht es um bevölkerungsbezogene Gesichtspunkte und die Sterberate.

Die FDP-Gruppe brachte daher einen entsprechenden Gesetzentwurf in den Landtag ein. Für die rechtliche Sicherheit und die Finanzierung des Landeskrebsregisters sei eine Neufassung des Thüringer Krebsregistergesetzes zwingend notwendig, begründete der FDP-Gesundheitspolitiker Robert-Martin Montag. Der rot-rot-grünen Landesregierung warf er in diesem Punkt Arbeitsverweigerung vor.

Das Gesundheitsministerium erklärte auf Anfrage, ebenfalls an einem entsprechenden Gesetzesvorhaben zu arbeiten. Ziel sei es, noch in diesem Jahr die gesetzlichen Rahmenbedingungen für ein Krebsregister in Thüringen zu schaffen, welches zukünftig die epidemiologische und die klinische Erfassung bündele.

In Thüringen werden den Angaben zufolge täglich 40 neue Krebserkrankungen diagnostiziert. 2021 gab es im Freistaat demnach rund 13.200 neue Krebsfälle. Zahlen für 2022 liegen noch nicht vor. Etwa 60 Prozent der Krebspatienten könnten geheilt werden.

© dpa
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