«Das Unrecht und der hunderttausendfache Mord des nationalsozialistischen Terrorregimes an den europäischen Sinti und Roma, an Kindern, Frauen und Männern aus der Mitte unserer Gesellschaft, beschämen mich und lassen mich fassungslos zurück», erklärte Ramelow vor seiner Reise nach Polen. «Nur wenn man aus der Vergangenheit lernt, kann man die Zukunft gestalten.»
Thüringens Ministerpräsident ist in diesem Jahr Präsident der Länderkammer; das Amt wechselt jährlich unter den Ministerpräsidenten.
Mit dem Gedenktag wird nach Angaben des Bundesrats an die 4300 Sinti und Roma erinnert, die im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau am 2. August 1944 von der SS ermordet wurden. Ramelow werde unter anderem an der Todeswand, dem Gedenkort für alle Opfer des Vernichtungslagers, einen Kranz niederlegen. Mit dabei sei unter anderem der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose.
Die Thüringer Landtagsabgeordnete Katharina König-Preuss (Linke) erklärte in Erfurt: Dass immer wieder Gedenkorte wie Erinnerungsbäume und Gedenktafeln der KZ-Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar beschädigt würden, zeige, dass das Gedenken um einen wirksamen Antifaschismus ergänzt werden müsse. An den Genozid an den Sinti und Roma zu erinnern, müsse auch einschließen, sich der rassistischen Diskriminierung von Sinti und Roma in Deutschland und Europa heute entgegenzustellen, sagte König-Preuss.