Frischekur für alte Mauern: Schlössersanierung läuft an

Das umfassende Erbe aus Burgen und Schlössern in Thüringen will gepflegt sein. Mit Sondermitteln nehmen umfassende Sanierungsarbeiten nun Form an. Doch noch weitere Gelder sind wohl nötig.
Thüringer Schlössertage
Durch einen Torbogen sind die Türme von Schloss Friedenstein zu sehen. © Michael Reichel/dpa/Archivbild

Bei anstehenden umfangreichen Arbeiten an Thüringens Schlössern soll auch Nachhaltigkeit Berücksichtigung finden. Nicht zuletzt durch den häufigen Einsatz naturnaher Materialien und traditioneller Handwerkstechnik sei denkmalpflegerisches Handeln zwar schon per se nachhaltig, teilte die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten am Donnerstag mit. «Aber auch im Hinblick auf Energie gibt es Handlungsmöglichkeiten.» So soll Haustechnik auf Energieeffizienz geprüft werden und mit den Instandsetzungsarbeiten möglichst auch der Umstieg auf alternative Heiztechnologien einhergehen. «In denkmalverträglichen Einzelfällen wird auch die Einsatzmöglichkeit von Solartechnik untersucht», hieß es seitens der Stiftung.

Bund und Land haben ein 200 Millionen Euro umfassendes Paket geschnürt, mit dem 13 Thüringer Kulturdenkmäler saniert werden sollen. Rund 200 Experten verschiedener Fachdisziplinen untersuchen und planen dafür den Angaben nach die dringend notwendigen Sanierungsmaßnahmen. Dabei gehe es um 23 Einzelprojekte.

«Das Sonderinvestitionsprogramm ist das größte Infrastrukturprogramm für das Thüringer Kulturerbe seit der Wiedergründung des Landes 1990», sagte Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke). Allerdings sei noch mehr Geld nötig, um Inflation und gestiegene Baupreise auszugleichen. Zudem sei inzwischen klar, dass es weiteren Sanierungsbedarf gebe. Gespräche über ein weiteres Programm zur Finanzierung sollen im kommenden Jahr geführt werden, so Hoff.

«Inzwischen sind alle 23 Projekte planerisch auf die Schiene gesetzt», sagte Stiftungsdirektorin Doris Fischer. Das sei durchaus ein Kraftakt für das Team mit vielen neuen Kolleginnen und Kollegen gewesen. Überall seien nun Architekten, Statiker, Restauratoren, Holzexperten und andere Fachleute zugange, erklärte Architektin Carola Niklas als zuständige Referatsleiterin der Stiftung. Die Untersuchungsergebnisse der Expertinnen und Experten unterstrichen die Dringlichkeit der Investitionen. «Man sieht es einigen Denkmalen nicht an, aber oft geht es wirklich um die Rettung von Kulturgut.»

Erste sichtbare Baumaßnahmen sind angelaufen: Im Frühjahr haben die Werkstattarbeiten für die Fenstersanierung auf Schloss Sondershausen begonnen, an den beiden Burgruinen Ehrenstein und Bad Liebenstein werden gerade die Baustellen eingerichtet. Auch auf Schloss Altenstein beginnen demnächst die ersten Bauarbeiten, wie es hieß.

© dpa
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