Die Bakterien können nach Angaben des Zoos bei Nashörnern unterschiedliche Krankheiten auslösen, darunter auch Tetanus. Der Erreger kann über das Futter, Wasser oder offene Wunden in den Tierkörper gelangen. Bei Pflanzenfressern gehören bestimmte Clostridien zur normalen Darmflora und könnten sich unter gewissen Umständen übermäßig stark vermehren. Um die beiden neuen Bewohnerinnen Stella und Lottie vor einer Infektion zu schützen, soll das Futter strenger überwacht und die beiden Tiere geimpft werden. Eine Versicherung ist die Impfung allerdings nicht, wie es hieß.
Nach Angaben des Zoos wurde zudem das Nashornhaus in den acht Monaten seit dem Tod der schwangeren Nashornkuh Marcita und ihres Nachwuchses Tayo desinfiziert. Sämtliche Holzoberflächen und alle Wände wurden demnach behandelt. Das übrig gebliebene Futter wurde entsorgt und die Tränkenanlage gereinigt und umgebaut. Außerdem wurden alle Besen, Schaufeln, Schubkarren und Bürsten neu angeschafft. Stella und Lottie sind den Angaben zufolge momentan unter täglicher tierärztlicher Beobachtung und werden nachts videoüberwacht. Zoofans sollen die Tiere voraussichtlich ab kommender Woche in dem Haus besuchen können.
Stella und Lottie kamen im Oktober im Zoopark an. Beide Nashörner wurden in England geboren, Lottie Anfang 2020 im Zoo in Colchester, Stella im September 2019 im Cotswold Wildlife Park zwischen London und Birmingham. Wenn die Kühe geschlechtsreif sind, soll ein Zuchtbulle nach Erfurt geholt werden. Im Zoopark Erfurt starben in diesem Jahr bislang fünf Tiere. Neben den beiden Nashörnern gingen auch zwei Geparden und eine Löwin ein.