Die mit der Dachsanierung verbundenen Arbeiten waren nach Angaben der Gerüstbauer aufwendiger als Arbeiten am Petersdom. In Rom rüsteten die Gerüstbauer Teupe & Söhne in der Vergangenheit die gesamte Fassade der Papstkirche ein. «Aber das Gerüst für das Ursulinenkloster war im Vergleich dazu die größere Herausforderung», sagte Projektleiter Andreas Schwanekamp am Mittwoch in Erfurt. Es müsse, anders als das Fassadengerüst in Rom, in einem umgekehrten U über das Gebäude gestellt werden.
Mit dem Wetterschutzdach soll das Gebäude geschützt und unabhängig von der Witterung am Klosterdach gearbeitet werden können. Der Dachstuhl soll auf der Westseite, also zwischen Klosterkirche und Bildungshaus, komplett abgebaut und neu errichtet werden. Bereits Ende Juli hatten die Bauarbeiten begonnen. Für den Aufbau des Gerüsts wurde damals zunächst ein Kran in den Chorgarten des Klosters gehoben.
Die Baugeschichte des historischen Gebäudes reicht bis in das Mittelalter zurück. Die Sanierung ist nach Angaben des Bistums notwendig, da bauliche Eingriffe in den vergangenen hundert Jahren zur Instabilität der Holzkonstruktion geführt haben. Ohne würde das Klosterdach früher oder später einstürzen, hieß es.
Die Räume unter dem Dach sollen später unter anderem vom Seelsorgeamt des Bistums Erfurt bezogen werden. Die kleiner und betagter werdende Schwesternschar ist bereits vor einiger Zeit in ein neues Konventgebäude im Klosterinnenhof umgezogen.