Trotzige Leipziger gegen Gladbacher Wundertüte

Die personellen Rückschläge will RB-Trainer Rose nicht als Ausrede gelten lassen, auch wenn sonst «alles möglich» wäre. Gegen Gladbach fordert er die Art und Weise aus dem Dortmund-Spiel ein.
Leipzigs Trainer Marco Rose reagiert am Spielfeldrand. © Jan Woitas/dpa/Archivbild

Keine Ausreden, kein Jammern - Marco Rose fordert gegen seinen Ex-Club Borussia Mönchengladbach einen Heimsieg. Trotz der Niederlage von RB Leipzig zuletzt beim Spitzenspiel in Dortmund war Cheftrainer Rose «nur unzufrieden mit dem Ergebnis. Die Art und Weise lässt uns nicht hadern, die sollte uns Vertrauen geben», sagte Rose vor dem Bundesliga-Duell an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen Gladbach. Und er hätte auch nichts dagegen, wenn seine Jungs, «ein wenig trotzig sind». 

Nach den Verletzungen von Christopher Nkunku, Xaver Schlager und Abdou Diallo kämpften in dieser Woche noch André Silva, Konrad Laimer und Dominik Szoboszlai mit grippalen Infekten. Auch Nationalstürmer Timo Werner hat immer noch Probleme, «schlägt sich schon seit dem Dortmund-Spiel mit einem Infekt rum», sagte Rose.

«Es gibt immer mal Phasen, in denen man auf Spieler verzichten muss. Leider ist es bei uns so, dass wir in dieser Saison relativ häufig auf Schlüsselspieler verzichten müssen. Ich habe mal den Satz geprägt: Wenn wir alle an Bord haben, dann ist für uns alles möglich», sagte Rose, der nach der Niederlage in Dortmund das Titelrennen abgeschrieben hat. Wie schon oft in dieser Saison setzt er auf Teamgeist: «Wir haben eine Menge polyvalente Spieler. Jeder ist in der Pflicht, der Trainer, die Jungs. Wir wollen und werden auch mit den Widerständen richtig umgehen.»

Mentalität, eigene Stärken sollen gegen schwankende Gladbacher, die aufgrund ihrer wechselnden Ergebnisse eher eine Wundertüte sind, im Vordergrund stehen. «Wenn wir einen richtig guten Tag haben, unser Level abrufen, dann ist es schwer, uns zu schlagen», betonte der Cheftrainer. Die Gladbacher haben das Hinspiel zwar mit 3:0 gewonnen.

Allerdings sind die Sachsen daheim noch unbesiegt gegen die Borussen. Hoffnung macht ihm derzeit eine Personalie: Dani Olmo. «Wir werden heute nach dem Training gemeinsam entscheiden, ob es sich lohnt, mit auf die Bank zu kommen», betonte Rose, der den spanischen Nationalspieler eher bremsen muss. «Dani braucht den Rasen, den Ball, man merkt ihm an, dass er die Freude zurückgewinnt», sagte Rose und ergänzte: «Es ist immer dasselbe Thema, die Jungs wollen schnell sehr viel». Er wolle Olmo jedoch «über Teileinsätze heranführen, so wie wir es vor der WM hinbekommen haben». Nur dann sei es «gewinnbringend».

Das Wiedersehen mit Gladbach birgt für Rose und vor allem den neuen RB-Sportgeschäftsführer Max Eberl Zündstoff. Der 49-Jährige war Ende Januar 2022 als Sportchef von Mönchengladbach erschöpft zurückgetreten. Dass er wenige Monate später mit dem RB-Club in Verbindung gebracht wurde und dort letztlich eine Stelle antrat, stößt bei vielen Fans auf Ablehnung.

Rose fordert einen fairen Umgang miteinander. Zwar könne er Unmutsäußerungen von Fans verstehen, «das gehört dazu», doch man solle dem Thema «nicht ständig große Bedeutung geben, auch medial, dann normalisiert es sich vielleicht irgendwann», sagte Rose mit Blick auf die jüngsten Anfeindungen von Fans gegen Eberl. Er selbst glaube, «dass die Wucht und die Dauer der Enttäuschung auf der anderen Seite irgendwo auch vielleicht zeigen, dass man anständige Arbeit gemacht hat. Das hat Max sicherlich über 13 Jahre gemacht, ich durfte über zwei Jahre bei einem tollen Verein arbeiten», sagte Rose, der noch «eine Menge Kontakte nach Gladbach» hat.

© dpa
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