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Auch Fohlen und Kälber von Wölfen angegriffen

Die Zeiten, in denen in ganz Thüringen nur eine einsame Wölfin bekannt war, sind vorbei. Inzwischen leben mehr Isegrims im Freistaat. Konflikte bleiben nicht aus - aber es gibt Lösungsversuche.
Wölfe
Ein Europäischer Grauwolf. © Sina Schuldt/dpa/Symbolbild

Wölfe haben in Thüringen bis einschließlich Juni dieses Jahres mindestens 14-mal Nutztiere attackiert. Das geht aus einer Übersicht des Umweltministeriums zu amtlich bestätigten Wolfsrissen hervor. Ein Jahr zuvor waren es im gleichen Zeitraum 18 Fälle, für 2022 insgesamt waren es 34. Dabei sind die Fallzahlen je nach Vergleichszeitraum sehr unterschiedlich zu bewerten. Gab es 2021 nur einen nachgewiesenen Fall, in dem ein Wolf Schafe angegriffen hatte, waren es im Jahr davor 24 Fälle gewesen.

Wölfe ernährten sich in der Regel überwiegend von Wildtieren wie Rehen, Hirschen und Wildschweinen, sagte Silvester Tamás, Wolf-Experte beim Naturschutzbund (Nabu) Thüringen. Wenn allerdings Weidetiere wie Schafe und Ziegen ungenügend geschützt sind, seien sie leichte Beute für Wölfe. Dass es in diesem Jahr zu acht Fällen kam, in denen Wölfe Pferde, Fohlen und Kälber gerissen haben, führte Tamás ebenfalls unter anderem auf mangelnden Schutz zurück. Zwar sei es in der Tat für Wölfe möglich, gemeinsam auch ausgewachsene Pferde und Rinder zu erlegen, aber das sei eher selten. Auch dass im Februar ein Wolf einen Herdenschutzhund gerissen hat, sei die absolute Ausnahme.

Damit in Zukunft besser ersichtlich ist, ob in Fällen eines Wolfsrisses Zäune und andere Schutzmaßnahmen die Übergriffe hätten verhindern können, plädiert der Nabu dafür, entsprechende Vermerke in die Auflistung des Ministeriums aufzunehmen. Dabei sollte der Datenschutz gewährleistet bleiben. Es sollte aber ersichtlich sein, ob der Herdenschutz richtig angewendet worden sei. «Nur so kann man betroffenen Weidetierhaltenden in der Fläche vermitteln, dass Herdenschutz grundlegend für ein gemeinsames, möglichst konfliktarmes Zusammenleben von Wolf, Mensch und Weidetieren funktioniert - das fördert die Akzeptanz», so Tamás.

Das Land fördert Herdenschutzmaßnahmen wie Zäune oder spezielle Herdenschutzhunde. Für vom Wolf nachweislich gerissene Tiere zahlt das Land Entschädigung. Um die Wolfsübergriffe auf Nutztiere zu reduzieren, sei es wünschenswert, dass das Angebot noch stärker genutzt würde, hieß es aus dem Umweltministerium. Dessen Angaben nach wurden 2022 rund 20.400 Euro an Entschädigungen gezahlt, für vorbeugende Schutzmaßnahmen und deren Betriebskosten rund 91.000 Euro.

Der Wolf gilt in Deutschland als streng geschützt und darf nur in Ausnahmefällen gejagt werden. Lange Zeit war in Thüringen nur eine Wölfin mit Territorium im Gebiet Ohrdruf bekannt gewesen. Inzwischen wird von Rudeln sowohl bei Ohrdruf (Landkreis Gotha) als auch bei Ilfeld (Landkreis Nordhausen) ausgegangen. Dazu kommen etwa Einzeltiere in den Territorien Zella/Rhön (Wartburgkreis) und Neuhaus am Rennweg (Landkreis Sonneberg).

Die Gesamtzahl der Wölfe in Thüringen ist laut Umweltministerium nicht bekannt. Sie variiere stetig, heißt es dazu aus dem Umweltministerium, da jährlich Rudelmitglieder geboren werden. Allerdings wanderten diese Tiere im Alter von etwa ein bis drei Jahren in der Regel ab. Im Schnitt leben demnach fünf bis acht Tiere in einem Rudel.

© dpa
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