Arbeitslosigkeit nimmt zu Vormonat ab

Auch wenn es im Mai weniger Arbeitslose gab als im Vormonat, macht sich die angespannte wirtschaftliche Lage auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Und auch beim Blick in die nahe Zukunft klingen die Arbeitsmarktexperten nicht allzu optimistisch.
Agentur für Arbeit
Das Logo der Bundesagentur für Arbeit leuchtet. © Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

Im Mai ist die Arbeitslosigkeit in Thüringen etwas zurückgegangen. Mit 63.100 Frauen und Männer ohne Job betrug die Arbeitslosenquote 5,8 Prozent, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Halle am Mittwoch mitteilte. Im Vergleich zum Vormonat waren es 1700 weniger Arbeitslose. Im Mai 2022 lag die Quote mit 53.500 gemeldeten Arbeitslosen allerdings bei 4,9 Prozent.

«Dem Arbeitsmarkt fehlt es insgesamt an Schwung», sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen, Markus Behrens. Er verwies unter anderem auf sich verschlechternde Auftragslagen im Bauhauptgewerbe aufgrund gestiegener Materialpreise. Zudem lasse die Inflation den privaten Konsum sinken. Ebenso mache die anhaltende Unruhe im Energiemarkt den Unternehmen zu schaffen.

«All das zeigt sich in den geringeren Stellenmeldungen», so Behrens. Arbeitgeber meldeten im Mai rund 3000 neue Jobs - 300 weniger als im April und 1400 weniger als im Mai vor einem Jahr. Dagegen hatten sich knapp 3900 Menschen aus einer Beschäftigung heraus als arbeitslos gemeldet. In den meisten Wirtschaftszweigen bliebe die Nachfrage unverändert oder gehe zurück, sagte Behrens weiter. «Von einer spürbaren konjunkturellen Erholung in den kommenden Monaten gehen wir derzeit nicht aus.» Zumindest für gering qualifizierte Menschen könne es so immer schwerer werden, die Arbeitslosigkeit zu beenden.

Auf dem Ausbildungsmarkt klafft die Schere dagegen in die andere Richtung und deutlicher auseinander: Den 3200 Jugendlichen, die noch eine Ausbildung suchen, standen laut Regionaldirektion im Mai 7300 offene Stellen über alle Branchen hinweg gegenüber. In drei Monaten beginnt bereits das neue Ausbildungsjahr.

Behrens geht davon aus, dass ein großer Teil der Ukrainerinnen und Ukrainer, die in den nächsten Wochen ihre Integrationskurse beenden, länger in Deutschland bleiben werden. Oft sei für sie gerade bei qualifizierten Tätigkeiten noch eine berufsbezogene Sprachförderung erforderlich.

Von den insgesamt rund 87.000 Erwerbsfähigen, die im Mai in Thüringen Grundsicherung erhielten, kamen 14.600 aus der Ukraine. Das seien rund 100 mehr als vor einem Monat und 13.500 mehr als vor einem Jahr gewesen. Insgesamt ging die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten im Vergleich zu April um 800 zurück. Verglichen mit dem Mai 2022 stieg sie aber um 11.300.

© dpa
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