Mehr Thüringer ohne Job: Arbeitsmarkt im Bundestrend

Die Konjunktureintrübung hat in Thüringen noch keine dramatischen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Dennoch gibt es mehr Menschen im Freistaat, die auf Jobsuche gehen müssen.
Das Logo der Bundesagentur für Arbeit leuchtet. © Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

Die Zahl der Arbeitslosen in Thüringen ist trotz der konjunkturellen Abkühlung im Dezember nur leicht gestiegen. 60 800 Frauen und Männer waren ohne feste Anstellung, wie die Regionaldirektion der Bundesarbeitsagentur am Dienstag mitteilte. Das waren 1500 Arbeitslose mehr als im November. Betroffen waren vor allem Männer in Branchen, die von der Witterung abhängig sind. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,2 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent.

«Der Arbeitsmarkt in Thüringen bleibt stabil und hat sich im Dezember entsprechend des üblichen Saisonmusters entwickelt», sagte der Geschäftsführer der Regionaldirektion, Markus Behrens. Allerdings war die Zahl der Menschen ohne Job höher als vor der Corona-Pandemie - Ende 2019 waren es 56.700 Arbeitslose im Freistaat.

Im Ländervergleich lag die Arbeitslosenquote in Thüringen laut Regionaldirektion unter der von Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Bremen sowie der aller anderen ostdeutschen Bundesländer. Sie bewegte sich im Bundestrend: In Deutschland lag die Quote nach einem leichten Anstieg bei 5,4 Prozent.

Nach Angaben der Regionaldirektion waren insgesamt 5 800 Menschen mit ukrainischer Herkunft als arbeitslos registriert. Das waren etwa 100 mehr als im November.

19.900 Menschen im Freistaat und damit fast jeder dritte Arbeitslose, galten im Dezember als langzeitarbeitslos - sie hatten seit mindestens einem Jahr keine Anstellung. Das waren 2800 weniger als vor einem Jahr.

Die Regionaldirektion verwies auf einen Rückgang der neu gemeldeten offenen Stellen, der seit Monaten anhalte. «Wir gehen davon aus, dass die Einstellungsbereitschaft zumindest im ersten Quartal 2023 schwach bleiben wird», sagte Behrens. «Der Arbeitsmarkt wird aber trotz hoher Energiekosten und gebremsten Wirtschaftswachstums gut durch den Winter kommen.» Der DGB Hessen-Thüringen plädierte für starke Tarifabschlüsse in diesem Jahr, um soziale Härten durch gestiegene Energie- und Lebensmittelpreise für die Beschäftigten aufzufangen.

Im Jahresdurchschnitt 2022 waren in Thüringen 58.200 Frauen und Männer ohne Arbeit - im Schnitt 4100 Arbeitslose weniger als 2021. Gleichzeitig wurden rund 10.100 weniger Jobs angeboten als im Jahr zuvor. Insgesamt waren durchschnittlich 21 300 offene Stellen im Angebot der Arbeitsverwaltung. Die Zahl der Menschen, die auf Grundsicherung angewiesen waren, sank von 83.300 auf 80.500 im vergangenen Jahr.

© dpa
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