Arbeitskreis zu Krügel: keine Kriegsverbrechen nachweisbar

Dem Erfolgstrainer Heinz Krügel sind keine Kriegsverbrechen nachzuweisen. Zu dieser Erkenntnis kommt nach zweijähriger Aufarbeitung eine achtköpfige Arbeitsgruppe von Historikern und Experten unter der Leitung des ehemaligen Präsidenten des 1. FC Magdeburg, Peter Fechner. «Wieweit Krügel persönlich an Kriegsverbrechen beteiligt gewesen war, muss offenbleiben. Nachweise dafür sind nicht zu erbringen», heißt es in dem am Mittwoch vom Club veröffentlichten Abschlussbericht. Es sei jedoch unbestritten, «dass er als junger Mann freiwillig in die Waffen-SS eingetreten war. Seine Motive für diesen Schritt sind unbekannt.»
Heinz Krügel
Der frühere Fußball-Erfolgstrainer Heinz Krügel vom 1. FC Magdeburg steht im damaligen Ernst-Grube-Stadion. © Jens Wolf/dpa-Zentralbild/dpa

Auch konkrete Fakten hinsichtlich seines Verhaltens sind nicht ersichtlich. «Eine Beteiligung an Kriegsverbrechen und an Verbrechen gegen die Menschlichkeit sind nicht nachweisbar», heißt es abschließend. Biografische Zeugnisse wie Tagebücher, Erinnerungen und andere persönliche Quellen von Heinz Krügel seien nicht vorhanden. Zudem wurde laut Quellenlage die Personalakte des ehemaligen SS-Sturmmanns Krügel von einem Sammler bei einem Aktionshaus in Grasbrunn bei München ersteigert.

Der Arbeitskreis gab eine Empfehlung für den weiteren Umgang mit der Geschichte des 2008 verstorbenen Trainers ab, der 1974 mit dem 1. FC Magdeburg als einzige Mannschaft der DDR den Europapokal der Pokalsieger gewann. Zudem war Krügel von 1959 bis 1961 Nationaltrainer der ehemaligen DDR. «Eine kritische Aufnahme des bisher unbekannten Lebensabschnitts Heinz Krügels in seine Biografie» werde empfohlen. Der Verein überlegt zudem, dies auch am Denkmal zu dokumentieren.

Nach Krügels Tod hatte der Magdeburger Stadtrat beschlossen, den Platz vor dem Stadion nach ihm zu benennen. Durch den Kauf einer symbolischen Anteilsaktie im Wert von 19,74 Euro - in Anlehnung an das Jahr des Europapokalsieges - wurden über 27.000 Euro gesammelt. Die lebensgroße Statue am Heinz-Krügel-Platz wurde als postume Ehrung am 17. August 2014 enthüllt.

© dpa
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