Mit Fahnen, Transparenten und Trillerpfeifen waren Streikende aus Leag-Tagebauen, -Kraftwerken und -Verwaltungsstandorten zum Industriepark «Schwarze Pumpe» an der brandenburgisch-sächsischen Grenze gekommen. Vom Kraftwerk setzte sich der Demonstrationszug zu einer Kundgebung am Haupteingang des Industrieparks in Bewegung. IGBCE-Verhandlungsführer Holger Nieden sprach mit Blick auf die Teilnehmerzahl von einem «eindrucksvollen Zeichen des Einsatzes und der Geschlossenheit». Einem ersten Warnstreik am 1. September hatten sich rund 2000 Beschäftigte angeschlossen.
Der Verhandlungsführer der Gewerkschaft erwartet, dass die Arbeitgeber auf die IGBCE zubewegen. «Auf unsere einfache Bitte, endlich ein Angebot auf den Tisch zu legen, über das wir vernünftig verhandeln können, haben die Arbeitgeber überhaupt nicht reagiert.» Das sei respektlos, kritisierte Nieden.
Am Freitag (22.9.) steht die dritte Verhandlungsrunde an. Die IGBCE verhandelt für insgesamt 7200 Beschäftigte des Energieunternehmens. Die Gewerkschaft fordert, dass die Vergütungen dauerhaft um zwölf Prozent, mindestens aber um 400 Euro in der Entgelttabelle steigen. Die Vergütungen für Auszubildende sollen überproportional erhöht werden. Die IGBCE verlangt eine Laufzeit von zwölf Monaten.
In der zweiten Runde der Tarifverhandlungen hatte die Leag zusätzlich zur angekündigten tariflichen Prämie zum Inflationsausgleich von 1500 Euro eine Einmalzahlung von 8500 Euro angeboten. Das reicht aus Sicht der IGBCE nicht.