Die Inflation ist im Dezember in Sachsen-Anhalt im Vergleich zu den Vormonaten deutlich geringer ausgefallen. Die Jahresteuerungsrate lag bei 8,7 Prozent, wie das Statistische Landesamt am Dienstag mitteilte. Im Vergleich zum November sank der Verbraucherpreisindex um 1,1 Prozent.
Zuletzt hatte die Inflation immer neue Höchstwerte erreicht. Die Jahresteuerungsrate lag in Sachsen-Anhalt im September schließlich auf dem Rekordwert von 10,7 Prozent. Im November und Oktober wurden jeweils 10,5 Prozent gemessen.
Preismindernd wirkten nun unter anderem Energieträger wie Gas, Benzin und Diesel. Mit 40 Prozent fielen nach Angaben des Landesamtes die Preise für Fernwärme besonders stark. Die Soforthilfe für Erdgas und Fernwärme zur Entlastung der Haushalte habe also preisdämpfend gewirkt, auch wenn nicht alle bisher von der Maßnahme gleichermaßen profitierten, sagte eine Sprecherin der Behörde.
Preistreibend waren wie in den Vormonaten die Nahrungsmittel, allen voran Speiseöle mit einem Zuwachs von rund 39 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Molkereiprodukte und Eier legten in der gleichen Größenordnung zu.
Geht die Inflation nun weiter zurück? Ökonomen machen Verbrauchern und Unternehmen trotz der staatlichen Preisbremsen wenig Hoffnung auf einen deutlichen Rückgang. «Im Verlauf von 2023 dürfte die monatlich gemeldete Inflationsrate zwar wieder sinken, zunächst jedoch nur graduell», erwartet die Chefvolkswirtin der staatlichen Förderbank KfW, Fritzi Köhler-Geib. Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen im Schnitt mit Raten zwischen gut 5 Prozent und mehr als 6 Prozent. Erst 2024 dürfte der Preisdruck nach ihrer Einschätzung deutlich nachlassen.
Auch im Bund verlangsamte sich die Inflation im Dezember. Die Verbraucherpreise legten zum Vorjahresmonat um 8,6 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im November hatte die Teuerungsrate 10 Prozent betragen.