Der Landesanglerverband in Sachsen-Anhalt geht davon aus, dass die Fischsterben künftig zunehmen werden. Die Trockenheit sorge dafür, dass die Konzentration von giftigen Stoffen bei schwindenden Wassermengen höher sei, sagte Gerhard Jarosz, Sprecher des Landesanglerverbandes Sachsen-Anhalt. Die Belastung für die Tiere im Wasser steige dadurch, ohne dass absolut mehr Schadstoffe in die Gewässer gelangten.
Durch die Fälle von Fischsterben würden aber auch Umweltverstöße sichtbar, die früher durch den hohen Verdünnungsgrad übersehen wurden, sagte Jarosz. Ohnehin sei es schwer, Verursacher zu ermitteln. Nur in den geringsten Fällen von Verschmutzungen am Wasser könnte hier ein Schuldiger festgestellt und sanktioniert werden. Entschädigungszahlungen seien äußerst selten, sagte Jarosz.
Die Konsequenzen von den Verschmutzungen könnten ganz unterschiedlich sein, so der Angler. Wenn Giftstoffe eingeleitet werden, würde es eine Schadwelle geben, die mal kürzer und mal länger ausfallen könnte.
Scharf kritisierte Jarosz die unzureichende Entnahme von Wasserproben. In Sachsen-Anhalt sehe man sich nicht gut gerüstet bei der Verfolgung von illegalen Einleitungen oder Verschmutzungen. Die Anstrengungen der Probenentnahmen reichten bei weitem nicht aus und müssten verstärkt werden.
Vergangene Woche waren in der Saale bei Bernburg in Sachsen-Anhalt Hunderte tote Fische entdeckt worden. Der Anglerverband Sachsen-Anhalt erstattete daraufhin bei der Staatsanwaltschaft Anzeige gegen Unbekannt. Kurz danach hatte der lokale Anglerverein etwa 300 tote Fische geborgen. Es werde von schätzungsweise 3000 toten Fischen ausgegangen, hieß es vom Verband.