Das Bildungsministerium erklärte, im Zuge der Haushaltsaufstellung für 2024 habe man 50 Millionen Euro einsparen müssen. In der Folge könne die Finanzierung des Sprachmittler-Projekts nicht mehr aufrechterhalten werden. «Allerdings wurden zahlreiche ukrainische Lehrkräfte (derzeit 114) für den Schuldienst gewonnen. Diese stehen auch mittelbar für Sprachmittler-Aufgaben zur Verfügung.»
Zudem halte das Bildungsministerium (MB) die Sprachförderung für Schülerinnen und Schüler für vorrangig, um diese erfolgreich zum Abschluss zu führen. Sprachmittler erfüllten dagegen eher eine kommunikative Funktion etwa zwischen Eltern und Schule. «Das MB betrachtet dies zwar als wichtiges Unterstützungssystem, allerdings nicht als Kernaufgabe des MB.»
Lamsa beklagt, dass das Land mitten im Schuljahr die Förderung kappt. «3000 Kinder und 200 Schulen sind über den Jahreswechsel hinweg davon betroffen», sagte Lamsa-Geschäftsführer Mamad Mohamad. «76 kompetente Fachkräfte gehen ohne Stellenperspektive verloren. Für die Zielgruppe hat das eine enorme negative Auswirkung.» Es sei unabdingbar, den aktuellen Personalbestand für das laufende Schuljahr 2023/24 beizubehalten und den Übergang in das nächste Schuljahr 2024/25 zu gestalten. Dadurch bekämen die Schulen und die beteiligten Träger ausreichend Zeit, geeignete Lösungen zu finden.
Lamsa war 2022 den Angaben zufolge vom Bildungsministerium mit der Einrichtung und dem Betrieb der «Fachstelle Sprachmittlung Ukraine» beauftragt worden. Das Projekt startete zum 1. Juni 2022.