Aktuell gebe es wegen der angespannten Infektionslage beispielsweise Anfragen für Aufnahmen aus Hannover oder Braunschweig, parallel versuche auch das Klinikum auszulagern. Auf Station müssten geplante Aufnahmen geschoben werden, weil sonst die stationäre Betreuung von kranken Säuglingen und Kleinkindern gefährdet sei. Auch die ambulanten Kinderärzte erreichen den Angaben zufolge inzwischen ihre Kapazitätsgrenze.
Heiduk zufolge ist ein Grund für die Zuspitzung der Versorgungslage auch, dass in den vergangenen Jahren einige Kinder- und Jugendkliniken geschlossen wurden. Es sei bedenklich, dass es mittlerweile Engpässe auf vielen Kinderintensivstationen gebe, so der Mediziner. Lange Transportwege seien für kleine Patienten zusätzlich belastend.
Laut Heiduk müssen zudem strukturelle Defizite in der medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen ausgeräumt werden, etwa das Fallpauschalensystem, das begrenzte Mittel zur Patientenversorgung vorschreibt. Es brauche in mehreren Bereichen neue Strukturen.