Sachsens-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) wollte sich am Montag mit Vertretern des in Halle angesiedelten Wirtschaftsforschungsinstituts IWH treffen. Dabei soll es unter anderem um «die jüngste mediale Berichterstattung zur Ansiedlung des US-Chipherstellers Intel» gehen.
Das IWH hatte die hohen Förderungsummen für Halbleiterfabriken in Deutschland in Frage gestellt. Er halte die Milliardenförderung etwa für die neue Infineon-Fabrik in Dresden und für die geplante Ansiedlung des US-Chipherstellers Intel in Magdeburg für zu hoch, sagte IWH-Präsident Reint Gropp im Februar. Er plädierte dafür, stattdessen Forschung und Entwicklung an Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie in Unternehmen zu fördern.
Gropps Stellvertreter Oliver Holtemöller hatte dem «Spiegel» kürzlich gesagt: «Niemand steht Schlange, um in Sachsen-Anhalt arbeiten zu dürfen». Magdeburg sei nicht strukturschwach, «aber für das, was da nun entsteht, ist die Struktur zu schwach.» Mehrere CDU-Politiker hatten scharfe Kritik an den Äußerungen geübt.
Im März 2022 hatte Intel bekannt gegeben, dass in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt ab 2027 Chips der neuesten Generation produziert werden sollen. 17 Milliarden Euro waren als Startinvestition angekündigt worden, wegen steigender Bau- und Energiekosten könnte es jedoch teurer werden. In einer ersten Ausbaustufe sollen zwei Halbleiterwerke gebaut werden, mehrere Tausend Arbeitsplätze könnten entstehen.