Die Lyonel-Feininger-Galerie in Quedlinburg hat ihre Dauerausstellung neu gestaltet und öffnet an diesem Sonntag wieder für Besucher. Die Ausstellung gebe einen Überblick über das Schaffen Feiningers als Karikaturist, Grafiker, Maler, Bauhausmeister und Fotograf, teilte das Museum am Freitag mit. Die Schau sei auf den gesamten Altbau des Museums ausgeweitet worden. Mitmachstationen zum Sehen, Hören und Entdecken des facettenreichen Werkes seien integriert.
Die Ausstellung nehme zentrale Lebensabschnitte Feiningers (1871-1956) in den Fokus, um den Besuchern Leben und Werk zu vermitteln. Dazu gehörten nun auch die Zeit des Künstlers im Exil sowie die Geschichte der Sammlung des Museums. Ein modernes Stellwandsystem gliedere die Ausstellung, hieß es weiter. Eine akzentuierte Wandgestaltung, pointierte Beleuchtung und hochwertige Vitrinen sollten den Eindruck einer Schatzkammer vermitteln.
Die Ausstellung sei durchgehend in deutscher und englischer Sprache und richte sich so auch an ein internationales Publikum in der Welterbestadt Quedlinburg. Das Museum ist nach eigenen Angaben das weltweit einzige, das sich dem Werk Feiningers umfassend widmet.
Am Sonntag öffnet parallel zur neuen Dauerausstellung auch die Sonderausstellung «Von Rembrandt bis Richter» für die Besucher. Gezeigt werden Meisterblätter aus dem Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg. Zu sehen sind Grafiken aus dem 17. Jahrhundert, Zeichnungen der Italien-Reisenden des frühen 19. Jahrhunderts sowie Werke der Klassischen Moderne bis hin zu zeitgenössischer Kunst. Angekündigt ist ein großer Bogen über mehrere Jahrhunderte, Techniken und Stile.
Der in New York geborene Lyonel Feininger verbrachte knapp 50 Jahre seines Lebens in Deutschland. Er begann seine künstlerische Laufbahn als Karikaturist und entwickelte sich zu einem der bedeutendsten Künstler der Moderne. Ab 1919 wirkte er als Meister am Bauhaus in Weimar und Dessau. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 ging Feininger mit seiner Familie 1937 zurück in die USA. Zuvor übergab der Künstler ein großes Konvolut seiner Werke an den befreundeten Quedlinburger Architekten und Kunstsammler Hermann Klumpp (1902-1987). Die Sammlung Klumpp wurde 1986 Ausgangspunkt für die Gründung der Lyonel-Feininger-Galerie.