Kreise: Mehr Geld für Asylbewerber ausgeben als geplant

Die Landkreise und kreisfreien Städte in Sachsen-Anhalt müssen in diesem Jahr teilweise deutlich mehr Geld für Asylbewerber ausgeben als geplant. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den Landkreisen.
Asylbewerber
Ein Schild mit der Aufschrift «Asyl» hängt in der Landeserstaufnahme für Asylbewerber (LEA) an einer Wand. © Uli Deck/dpa/Archivbild

Die Stadt Halle teilte mit, dass bislang im Haushalt Kosten in Höhe von rund 4,2 Millionen Eure für die Unterbringung von Flüchtlingen veranschlagt worden seien. Inzwischen rechnet die Stadt mit rund 10,2 Millionen Euro. Die Landeshauptstadt Magdeburg geht aktuell von Kosten in Höhe von 16,7 Millionen Euro aus. Ein Großteil des Geldes werde vom Land erstattet, so ein Sprecher. Aufgrund der nicht erstattungsfähigen Kosten rechne man allerdings mit einem Defizit von 2,5 Millionen Euro.

Der Landkreis Wittenberg hatte zuletzt im Haushaltsausschuss einen Beschlussvorschlag diskutiert, nach dem die Ausgaben nach dem Asylbewerberleistungsgesetz um fast ein Drittel steigen. Bislang waren dort rund 7 Millionen Euro veranschlagt. Aufgrund aktueller Entwicklungen ergebe sich ein Mehrbedarf von mehr als 2,4 Millionen Euro, heißt es in der Vorlage.

Auch der Landkreis Börde rechnet mit steigenden Ausgaben. Dort werde allein für die Unterkunftskosten mit rund 6,1 Millionen Euro geplant, hieß es aus dem Landkreis. Blieben die Zahlen an Zuweisungen von Flüchtlingen aber im gleichen Maß wie bisher im Laufe des Jahres, rechne der Kreis mit mehr als 1,6 Millionen Euro zusätzlich. Auch der Landkreis Stendal teilte mit, dass im Bereich der Personalkosten, der Nebenkosten und der Zahl der zugewiesenen Personen mit einer Steigerung gerechnet werde. Im Harz zeichnet sich nach Angaben des Landkreises bereits ab, dass die eingeplanten Gelder nicht ausreichen werden, da die Kosten für die Unterbringung durch die Inflationsrate steigen.

Der Landkreis Jerichower Land hatte bereits zu Beginn des Jahres mehr Geld eingeplant. 2,3 Millionen Euro seien es gewesen. Diese Aufwendungen seien allerdings bereits jetzt - noch vor der Jahresmitte - ausgeschöpft.

Hintergrund seien neben der Inflation auch Erhöhungen der geplanten Kosten durch die gestiegenen Strom- und Energiekosten im Vergleich zu den Vorjahren, teilte der Landkreis Anhalt-Bitterfeld mit. Man hoffe hier darauf, dass sich auch fallende Energiekosten bemerkbar machten.

Neben den gestiegenen Kosten kämpfen die Kreise aber auch noch mit anderen Problemen. Insgesamt fehle es nach wie vor an Personal in der Ausländerbehörde, teilte der Burgenlandkreis mit. Auch der Flüchtlingsgipfel der Bundesregierung habe daran nichts geändert. «Das ist bedauerlich, denn die Kommunen arbeiten durch zusätzliche Aufgabenübertragungen, aber ohne die erforderliche zusätzliche Unterstützung, längst an der Grenze des Leistbaren.»

© dpa
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