Der Bundestag hatte am Freitag ein Gesetzespaket beschlossen. Es sieht für Kinderkliniken 2023 und 2024 jeweils 300 Millionen Euro zusätzlich vor. Zur Sicherung von Geburtshilfestandorten sind es jeweils 120 Millionen Euro mehr. Die Finanzierung soll auch unabhängiger von der jetzigen leistungsorientierten Logik werden. Grimm-Benne erwartet, dass davon insbesondere die Geburtshilfeabteilungen in Sangerhausen, Halberstadt, Wittenberg, Stendal und Salzwedel profitieren.
Die Krankenhausfinanzierung ist in Deutschland dual organisiert: Während die Länder für Investitionen zuständig sind, werden die Klinikbehandlungen von den Krankenkassen mit Fallpauschalen vergütet. Pro Patient und Diagnose erhalten die Krankenhäuser festgelegte Zuweisungen, DRG genannt. Kritiker monieren, dass das Vergütungssystem Krankenhäuser unter Druck setzt, Operationen in gewinnbringenden Bereichen zu steigern und häufig defizitäre Abteilungen wie Kinder- und Jugendmedizin oder Geburtshilfe abzubauen.