«Charakter des Spiels annehmen»: Kampfgeist gefragt

Im Alltag Bundesliga muss RB Leipzig in Bochum antreten. Nach der heftigen Niederlage in Manchester hat man da vermutlich eher mit sich selbst, als mit dem Gegner zu tun.
Spaniens Dani Olmo in Aktion © Tom Weller/dpa/Archiv

Leipzig (dpa) - Marco Rose kam direkt nach dem Debakel bei Manchester City nur schwer aus dem Bett. «Der Tag danach, das Aufwachen - das ist fürchterlich», sagte der Trainer von RB Leipzig. Doch Stück für Stück wurde es angenehmer: «Der nächste Morgen ist schon viel besser und heute früh war es richtig gut.» Am Freitagmittag war der Blick des 46-Jährigen schon wieder auf die neue Aufgabe gerichtet, die am Samstag (15.30 Uhr/Sky) bei Abstiegskandidat VfL Bochum wartet.

Dass Rose da eine Reaktion seiner Mannschaft erwartet, ist klar. «Wir haben uns zusammengesetzt und uns neu justiert. Wir haben die Dinge angesprochen, wie sie waren und sind. Klar schaut der eine oder andere nun mehr auf uns. Dessen sind wir uns bewusst», sagte Rose. Er erwarte nun, dass sein Team das Spiel in Bochum mit viel Vertrauen in die eigene Stärke angehe. Schließlich ist man immer noch Dritter der Bundesliga, auch wenn es international nur für das Achtelfinale der Champions League reicht.

Bereits vor dem Hinspiel hatte es mit einem 0:3 in Mönchengladbach eine klare Niederlage gegeben. Daraufhin siegte RB gegen den VfL und startete eine Serie von 18 Spielen ohne Niederlage. Erkenntnisse gewinnt Rose daraus nicht zwingend: «Die Blaupausennummer ist im Fußball immer schwierig. Man lebt als Mensch, als Mannschaft von Gefühl, von Phasen. Es gibt Phasen, da tust du dich leichter, dann geht es mal schwerer. Es gibt Phasen, da hast du Glück und Phasen, wo man keinen reinmacht. Mit all den Dingen muss man arbeiten. Da hilft kein Bochum-Hinspiel und die Phase danach.»

Das hilft auch deshalb nicht, weil Bochum vollkommen anders spielt. Sowohl taktisch als auch vom inhaltlichen her. «Tommy lässt Manndeckung spielen, das kenne ich so von ihm gar nicht», sagte Rose. Mit dem Bochumer Coach Thomas Letsch verbindet ihn eine gemeinsame Vergangenheit in Salzburg. Beide waren in der Jugend tätig. Als 2017 der Cheftrainerposten von RB Salzburg neu zu vergeben war, entschied man sich in Österreich für Rose und gegen Letsch.

Der liefert nun in Bochum eine Arbeit ab, die eigentlich für den Klassenerhalt reicht. «21 Punkte aus 17 Spielen», dozierte Rose. Am vergangenen Spieltag beendete Bochum eine Niederlagenserie mit einem Sieg in Köln. Rein statistisch muss sich Leipzig jedoch keine Sorgen machen. Die Sachsen gewannen alle bisherigen acht Pflichtspiele gegen den VfL, dem Gegner gelangen dabei insgesamt nur zwei Tore. Das letzte liegt auch schon fast sieben Jahre zurück.

Es wird also vielmehr darum gehen, wie sehr die Mannschaft nach dem Horror-Trip nach Manchester noch mit sich selbst beschäftigt ist. «Ich erwarte, dass wir die Art, den Charakter des Spiels annehmen», betonte Rose. Es sind Kämpfer statt Techniker gefragt und so wird der Coach sicherlich auf einigen Positionen rotieren. Kandidaten für die Startelf sind Lukas Klostermann, André Silva und Yussuf Poulsen.

© dpa ⁄ Tom Bachmann, dpa
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