Millionenförderung für Laborfleischforschung «Cellzero Meat»

Vor dem Hintergrund der zunehmenden Weltbevölkerung und den Herausforderungen durch den Klimawandel sucht ein Wissenschaftsverbund unter Federführung des Forschungsinstitutes für Nutztierbiologie (FBN) in Dummerstorf nach Alternativen zur konventionellen Fleischproduktion. Im Mittelpunkt des vom Bund mit rund 1,2 Millionen Euro geförderten Projektes «Cellzero Meat» steht das im Labor hergestellte zellbasierte Fleisch.
Monika Röntgen, Leiterin des Projektes «Cellzero Meat», steht an einem Bioreaktor. © Joachim Kloock/Steinke + Hauptmann/dpa/Archivbild

«Es gibt eine Reihe von ungelösten wissenschaftlichen Hürden, die eine Herstellung zellbasierter Fleischalternativen und damit auch die Entstehung eines Marktes bisher verzögert haben», sagte Projektleiterin und FBN-Wissenschaftlerin Monika Röntgen am Montag. «Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, diese zu überwinden.» Die Fördermittel kommen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Zu dem Forschungsverbund des bis Juni 2024 laufenden Projekts gehören das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie in Greifswald (MV), die Hochschule Anhalt in Bernburg (Sachsen-Anhalt) sowie die PAN-Biotech GmbH in Aidenbach (Bayern). Das FBN in Dummerstorf (Kreis Rostock) forscht seit 2018 unter Leitung von Röntgen zu zellbasiertem Fleisch.

Die Forscherinnen und Forscher wollen Wissenslücken schließen, damit Fleisch aus dem Labor antibiotikafrei und tiergerecht hergestellt werden kann. «Im Fokus steht dabei, Alternativen für drei Hauptprobleme der zellbasierten Produktion von tierischem Protein zu finden und umzusetzen. Das betrifft den Einsatz von fötalem Kälberserum und Antibiotika in den für die Zellkultur genutzten Nährmedien sowie die Nutzung gentechnischer Verfahren», sagte Röntgen.

Die Interesse an zellbasiertem Fleisch nehme zu. Zwar leiste die konventionelle Produktion von Fleisch mit landwirtschaftlichen Nutztieren einen wichtigen Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung mit tierischem Protein. Sie stehe jedoch wegen negativer Effekte auf Umwelt und Klima sowie im Zusammenhang mit ethischen Aspekten und sich ändernden Essgewohnheiten in der Kritik.

© dpa
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