Die Stadt Zeitz will möglichst viel vom Strukturwandel im mitteldeutschen Braunkohlerevier profitieren. Wie Oberbürgermeister Christian Thieme (CDU) am Mittwoch sagte, gibt es allein zehn geplante Projekte für die Altstadtsanierung im Volumen von 25 Millionen Euro bis 2026. Zudem will die Stadt in diesem Jahr einen Masterplan entwickeln, mit «Leitplanken» für die Zukunft, auf dem Weg zu einer grünen und digitalen Stadt, mit neuen Industriearbeitsplätzen.
Unterdessen bekommt Zeitz weitere Hilfe des Landes. Der Präsident des Landesverwaltungsamtes, Thomas Pleye, übergab drei Förderbescheide in Höhe von rund 5,5 Millionen Euro an den Oberbürgermeister. Die Mittel aus der Städtebauförderung unterstütze die Kommunen bei wichtigen Investitionen. Es könnten somit Ortskerne gestaltet, brachliegende Flächen aktiviert oder Grün- und Freiflächen geschaffen werden.
Zu den Projekten in der Stadt im Burgenlandkreis zählt unter anderem die energetische Sanierung einer Grundschule ebenso wie die eines früheren Industriegebäudes. Es gehörte zu einer Fabrik, die einst in Zeitz Kinderwagen produziert hat. Mit der Bewilligung der Fördermittel setze die Kommune ihre Arbeit fort, um das Gesamtbild wieder ein Stück attraktiver zu gestalten, erklärte OB Thieme. Zudem setze die Stadt auf mehr Bildungsangebote, um Fachkräfte zu gewinnen.
Zeitz, mehr als 1000 Jahre alt, im mitteldeutschen Braunkohlerevier gehört zu den Kommunen in Ostdeutschland, die einen hohen Leerstand an Gebäuden hat. Im Zuge des Strukturwandels will sich die im Dreieck Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen gelegene Kommune hin zu einer angesagtem Wohn- und Arbeitsort für mehr Junge und Kreative entwickeln.
Das Land habe in den Programmen der Städtebauförderung gemeinsam mit dem Bund und der EU seit 1991 rund vier Milliarden Euro an Fördermitteln für die Finanzierung von Investitionen in den Kommunen bereitgestellt, bilanzierte Pleye. Zuzüglich der Mindesteigenanteile der geförderten Kommunen in Höhe von insgesamt knapp einer Milliarde Euro konnten in Sachsen-Anhalt Investitionen in Höhe von mehr als fünf Milliarden Euro getätigt werden. Ganze Städte hätten dadurch ihr Gesicht verändern können, so Pleye.