CDU schlägt Braunsberger-Reinhold nicht erneut vor

Sachsen-Anhalts CDU-Landesvorstand hatte sich mehrfach mit den Vorwürfen der sexuellen Belästigung gegen die Europaabgeordnete Karolin Braunsberger-Reinhold (CDU) befasst - nun hat der Vorstand Konsequenzen gezogen.
Karolin Braunsberger-Reinhold. © Peter Gercke/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Die in den Medien erhobenen Vorwürfe hätten bislang nicht entkräftet werden können, teilte die CDU am Freitag in Magdeburg mit. Daher hätten die Mitglieder des geschäftsführenden CDU-Landesvorstands sich mehrheitlich darauf verständigt, Braunsberger-Reinhold nicht erneut für eine Kandidatur auf der Landesliste der CDU Sachsen-Anhalts für das Europäische Parlament vorzuschlagen.

Von Braunsberger-Reinhold war am Freitag zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Direkt nach Bekanntwerden der Vorwürfe der sexuellen Belästigung von Mitarbeitern hatte sie die Anschuldigungen zurückgewiesen. Aus ihrer Sicht handelt es sich «bei den Vorwürfen um ein Missverständnis in der bis dahin professionellen und störungsfreien Zusammenarbeit mit den beiden Assistenten».

Vom CDU-Landesvorstand hieß es dazu am Freitag: «Wir gehen davon aus, dass Frau Braunsberger-Reinhold die notwendigen Schritte proaktiv veranlasst, um die offenen Fragen aufzuklären.» Die Abgeordnete habe mitgeteilt, dass sie den schriftlichen Bericht eines Komitees bei der Parlamentspräsidentin abgefordert habe, der sich mit dem Fall befasst haben soll.

Die «Bild»-Zeitung hatte berichtet, dass Braunsberger-Reinhold im Juni 2022 mit Mitarbeitern und Mitgliedern der Jungen Union eine Weinmeile nahe Roßbach (Sachsen-Anhalt) besucht hatte. Dabei soll die 36-Jährige viel Alkohol getrunken und einen Assistenten und eine Assistentin in «Sex-Gespräche» verwickelt haben. Infolgedessen soll Braunsberger-Reinhold der Assistentin dann auch an Brust und Dekolleté gefasst haben.

Die CDU-Politikerin war 2021 für den in die Landesregierung gewechselten CDU-Chef Sven Schulze ins Europaparlament aufgerückt.

Schulze sagte am Freitag, die Kreisverbände seien jetzt aufgefordert, Vorschläge zu unterbreiten, wer Kandidat für das EU-Parlament werden soll. Der Landesvorstand werde daraus im Mai eine Liste erstellen. Die Nominierung erfolge dann am 10. Juni bei einem Parteitag in Möckern.

© dpa
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