Tickets online verkaufen, Ausstellungsstücke digital präsentieren und Websites neu gestalten: Sachsen-Anhalt kann mit 7,2 Millionen Euro EU-Förderung die Digitalisierung in Kultureinrichtungen voranbringen. Viele Konzepte dafür liegen schon vor: Bis Mitte Juni gab es vom Landesverwaltungsamt für 91 Anträge einen positiven Bescheid nach der Vorprüfung ihrer Konzepte, wie das Kulturministerium in Magdeburg auf Nachfrage mitteilte. Das entspricht einem Fördervolumen von rund 6,5 Millionen Euro - Projekte werden 100-prozentig mit bis zu 100.000 Euro gefördert. Die Digitalisierung soll helfen, Kultureinrichtungen pandemiesicher zu machen.
Nach erfolgreicher Vorprüfung müssen Anträge bei der Investitionsbank gestellt werden, die für das Fördergeschäft zuständig ist. Dort liegen bereits mehr als 60 Anträge vor, 19 Anträge wurden schon bewilligt, weitere Förderbescheide in Vorbereitung. Kulturminister Rainer Robra (CDU) erklärte: «Noch können weitere Konzepte beim Landesverwaltungsamt, Referat Kultur, eingereicht werden. Das Fördervolumen ist noch nicht komplett gebunden.» Die Projekte müssen bis Mitte Juni 2023 abgeschlossen sein.
Der erste bewilligte Antrag war der für ein Online-Ticketingsystem für die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz. Öffentliche Bibliotheken werden dabei unterstützt, die Ausleihe möglichst kontaktarm zu gestalten. Zudem seien schon Anträge für Kultureinrichtungen bewilligt worden, mit denen Ausstellungsstücke oder Dokumente digitalisiert und auf der Website der Einrichtung öffentlich zugänglich gemacht werden sollen. Dazu gehörten das Stadtarchiv Magdeburg und das Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg. Mit der Förderung können auch Websites neu aufgesetzt werden. Zudem werden Einrichtungen dabei unterstützt, wenn sie digital abrufbare Erläuterungen zu Ausstellungen erarbeiten.
Kulturminister Robra sagte: «Die Pandemie hat uns vor Augen geführt, wie wichtig Digitalisierung in allen Bereichen, aber auch gerade in der Kultur ist.» Sie habe zugleich Digitalisierungsprozesse sehr beschleunigt.