Vielen Beschäftigten in Sachsen-Anhalt droht geringe Rente

40 Jahre arbeiten und dann in Rente gehen - je nach Verdienst werden viele Menschen in Sachsen-Anhalt nach einer Berechnung nur eine Rente von unter 1200 Euro bekommen.
Ein älterer Mann zählt Geld an einem Tisch. © Lino Mirgeler/dpa/Illustration

Rund zwei Drittel der Vollzeitbeschäftigten in Sachsen-Anhalt droht nach 40 Arbeitsjahren eine Rente unter 1200 Euro. Das geht aus Angaben des Bundesarbeitsministeriums hervor, die die Linksfraktion im Bundestag erfragt hat. Insgesamt sind nach den Berechnungen 334.000 von 501.000 Arbeitnehmern im Land betroffen.

Bundesweit müsste den Angaben zufolge knapp jeder zweite Vollzeitbeschäftigte damit rechnen, trotz 40 Arbeitsjahren eine Nettorente von weniger als 1200 Euro zu erhalten. Vollzeitbeschäftigte müssten aktuell 3413 Euro brutto im Monat verdienen, um nach dieser Zeit rechnerisch auf eine Rente von 1200 Euro zu kommen.

Es rolle eine «Altersarmutslawine» auf Sachsen-Anhalt zu, sagte Dietmar Bartsch, Linksfraktionschef im Bundestag, der Deutschen Presse-Agentur. «Lohn- und Rentenniveau sind vielfach zu niedrig in Deutschland. Der Osten ist besonders betroffen.» Die gesetzliche Rente sichere häufig nicht mehr den Lebensstandard. «Das muss sich ändern! Gerade angesichts der galoppierenden Inflation sind deutliche Lohnsteigerungen und eine schrittweise Anhebung des Rentenniveaus auf 53 Prozent geboten», so Bartsch.

Der Linksfraktionschef schlägt eine Rentenkasse wie in Österreich vor, wo die durchschnittliche Rente 800 Euro höher sei als in Deutschland. «Das ist möglich, weil dort nicht nur Arbeitnehmer und Arbeitgeber einzahlen, sondern alle Bürger mit Erwerbseinkommen - auch Abgeordnete, Beamte, Selbstständige und Manager. Was Österreich kann, muss auch Deutschland können.»

Die Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschland (DRV) empfiehlt Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, sich rechtzeitig zum Thema Altersvorsorge beraten zu lassen. Deshalb verschicke man regelmäßig Renteninformationen, sagte eine Sprecherin auf Nachfrage. Darüber hinaus könne sich ab Sommer 2023 im Internet jeder mit einer digitalen Rentenübersicht über seine individuellen Ansprüche aus der gesetzlichen, betrieblichen und privaten Alterssicherung informieren.

© dpa
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