Sachsen-Anhalts Viertklässler bei Vergleich gut in Mathe

In Mathematik sind sie überdurchschnittlich, bei der Rechtschreibung hapert es bei den Viertklässlern ganz ordentlich. Eine neue Studie zeigt, wo Sachsen-Anhalts Schüler stehen. Der langjährige Trend allerdings geht nahezu überall nach unten.
Ein Stuhl steht in einem Klassenzimmer auf dem Tisch. © Marijan Murat/dpa/Symbolbild

Sachsen-Anhalts Viertklässler haben in einem bundesweiten Bildungsvergleich überdurchschnittlich gut in Mathematik abgeschnitten. Hierzulande erreichten 60,6 Prozent der Kinder den Regelstandard und 13,9 Prozent den Optimalstandard, wie eine am Montag von der Kultusministerkonferenz (KMK) vorgestellte Studie zeigt. Bundesweit lagen die Werte bei 54,8 und 10,5 Prozent. 21,8 Prozent erfüllten die Mindestanforderungen nicht, in Sachsen-Anhalt lag der Anteil bei 16,1 Prozent. Neben Sachsen-Anhalt erreichten in Bayern und Sachsen besonders viele Viertklässler den Regelstandard in Mathematik oder übertrafen diesen.

Für den Bildungstrend des Instituts für Qualität im Bildungswesen wird der Stand bei den Schülerinnen und Schülern im Abstand von fünf Jahren repräsentativ untersucht. An fast 1500 Schulen in ganz Deutschland wurden zwischen April und August 2021 etwa 27.000 Viertklässler getestet - in den Bereichen Lesen, Zuhören, Rechtschreibung und Mathematik. Bereits im Juli waren die Zahlen für ganz Deutschland vorgestellt worden. Jetzt folgte ein Vergleich nach Bundesländern.

Der Vergleich mit der Studie des Jahres 2016 zeigte, dass die Grundschulkinder zunehmend Mathe- und Deutschprobleme haben und über die Jahre in ihren Kompetenzen zurückfallen. In Sachsen-Anhalt gilt das ebenfalls, auch für Mathematik. Nur in Bremen, Hamburg und Rheinland-Pfalz seien die Ergebnisse - allerdings auf unterschiedlichem Niveau - weitgehend unverändert geblieben, hieß es.

Bildungsministerin Eva Feußner erklärte am Montag: «Wir nehmen die Ergebnisse sehr ernst. Auch wenn sie in unserem Bundesland in einigen Bereichen über dem Bundesdurchschnitt liegen, sind sie in der Betrachtung zu den vorangegangenen Berichten nicht befriedigend - sie zeigen einen klaren Auftrag.»

Bei der Rechtschreibung hapert es. In Sachsen-Anhalt wie bundesweit erreichten rund 30 Prozent der Jungen und Mädchen den Mindeststandard nicht. Deutschlandweit konnten 44,4 Prozent gemäß dem Regelstandard schreiben, in Sachsen-Anhalt 45,8 Prozent. Den Optimalstandard erreichten jeweils etwa sechs Prozent. In Sachsen-Anhalt erreichten beim Lesen im Jahr 2021 58,7 Prozent der Schüler den Mindeststandard, 15,5 Prozent schafften das nicht. Damit schnitten die Viertklässler hierzulande etwas besser ab als im Bundesschnitt.

Beim Zuhören schafften 57,4 Prozent der Viertklässler aus Sachsen-Anhalt den Regelstandard (bundesweit 58,9 Prozent). 15,5 Prozent blieben hinter dem Mindeststandard zurück (bundesweit: 18,3 Prozent). Während deutschlandweit 8,2 Prozent der Kinder den Optimalstandard erreichten, waren es hierzulande 5,7 Prozent.

Bildungsministerin Feußner erklärte: «Vor allem im Bereich der Sprachförderung insgesamt und bei Kindern mit Zuwanderungshintergrund werden wir nachlegen müssen. Auch bedingt durch die Schulschließungen konnten die Lehrkräfte mit den Schülerinnen und Schülern insbesondere im Bereich der Hörkompetenz weniger trainieren.» Im Fokus stünden im Fach Deutsch zukünftig daher ein verstärkter Einsatz von Aufgaben zum verstehenden Hören. Den Schulen sollten mehr Aufgaben zum Training dieser Kompetenz mit didaktischen Hilfestellungen auf dem Landesbildungsserver zur Verfügung gestellt werden, teilte das Ministerium mit.

In der Studie wird der Rückgang der Kompetenzen wesentlich auf die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Schulschließungen zurückgeführt. «Das zeigt uns: Schulschließungen sind unbedingt zu vermeiden. Dafür werde ich mich weiterhin einsetzen», erklärte die Bildungsministerin weiter. Sie warb dafür, die Möglichkeiten des Corona-Aufholprogramms umfangreich zu nutzen. Die Studie werde nun tiefergehend analysiert. Das Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung solle Schlussfolgerungen und Empfehlungen zur Qualitätsentwicklung und Stärkung der Grundschul-Lehrkräfte entwickeln.

© dpa
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