Die diesjährige «Miss Germany» ist in Magdeburg zuhause. Für ihr Engagement in der Jugendarbeit wurde Kira Geiss, die im baden-württembergischen Wilhelmsdorf bei Ravensburg aufwuchs, am Samstagabend mit dem Titel ausgezeichnet. Bei dem Wettbewerb sollen seit 2019 die Persönlichkeit und die Projekte der Teilnehmerinnen im Vordergrund stehen - und nicht mehr ihr Aussehen. Statt wie früher eine Krone bekam die Siegerin dieses Mal auch den erstmals verliehenen «Female Leader Award» überreicht. Der Titel ist außerdem mit einer Siegprämie von 25.000 Euro verbunden.
«Demokratie sollte den Anspruch haben, die Jugend zu fördern», sagte die 20-jährige Siegerin Geiss auf der Bühne des Europa-Parks in Rust in Baden-Württemberg. In ihrer Wahlheimat Magdeburg, wo sie Medienberichten zufolge Theologie studiert, hatte sie unter anderem eine Jugendgemeinde gegründet.
Im Finale der Miss-Wahl setzte sich Geiss am Wochenende gegen neun weitere Frauen durch. Rund 15.000 Frauen hatten sich diesmal beworben. Eine Jury aus Moderatorin Ruth Moschner, Entertainer Nicolas Puschmann, TV-Host Bruce Darnell, Model Monica Meier-Ivancan und der Pressesprecherin von «Miss Germany», Jil Andert, wählte nach mehreren Vorstellungsrunden die Siegerin.
Siegerin Geiss sagte, bei der Förderung der Jugend gehe es nicht um fertige Konzepte, sondern darum, die Zukunft mit den jungen Menschen zu gestalten. Ihnen solle man Verantwortung geben, forderte sie. Auf der Bühne schilderte Geiss außerdem, wie sie als Jugendliche in einen Freundeskreis geraten sei, in dem Alkohol und Drogen an der Tagesordnung gewesen seien. Ein Jugendkreis habe ihr da herausgeholfen, sie habe einen Mentor gefunden.
Daher wolle sie eine deutschlandweite Jugendplattform gründen, sagte Geiss. Zudem gehe sie in Unternehmen, um zu berichten, was die sogenannte Gen Z brauche - so wird die Generation junger Menschen bezeichnet, die zwischen Ende der 1990er Jahre und etwa 2010 geboren wurden.
Im vergangenen Jahr hatte Sozialunternehmerin und Schauspielerin Domitila Barros aus Berlin die «Miss»-Wahl gewonnen. Aufgewachsen war sie in Brasilien in einer Favela und hatte in einem Straßenkinderprojekt ihrer Eltern mitgearbeitet. Sie setzt sich für Nachhaltigkeit, Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit ein.