Die Blaue Karte der EU wurde in Deutschland im August 2012 eingeführt, um die Zuwanderung von dringend benötigten, hoch qualifizierten Fachkräften aus Drittländern zu erleichtern. Vorbild war die Greencard für ausländische Fachkräfte in Nordamerika. Zu den Voraussetzungen für eine Arbeitsaufnahme in Deutschland gehörten ein Hochschulabschluss, ein Arbeitsvertrag oder ein festes Jobangebot sowie ein bestimmtes Jahreseinkommen.
Nach den Angaben des Bundesamts haben bundesweit rund 17.700 akademische Fachkräfte erstmalig die Blaue Karte im ersten Halbjahr 2022 erhalten. Etwa 4100 Ausländerinnen und Ausländer kamen damit nach Berlin. An zweiter Stelle folgte Bayern mit rund 3600 Experten, etwa 2100 entschieden sich für einen Job in Baden-Württemberg.
Ende Februar dieses Jahres waren im Ausländerzentralregister des Bundesamtes rund 94.200 Menschen mit einer Blauen Karte erfasst. Wie die Behörde auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, arbeiteten mehr als 21.000 von ihnen in Bayern, knapp 20.000 in Berlin und 14.000 in Nordrhein-Westfalen. Etwas mehr als die Hälfte der Blaue-Karte-Inhaber hatte zuvor einen anderen deutschen Aufenthaltstitel, etwa für ein Studium. Mehrere Zehntausende ehemalige Inhaberinnen und Inhaber des Einreisedokuments verfügen inzwischen über eine unbefristete Niederlassungserlaubnis.