Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sagte, der 17. Juni sei nicht nur Gedenktag, sondern auch ein Zeichen dafür, dass es auch vor 1989 Aktivitäten gegeben habe, die Diktatur zu beenden und zu einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu kommen. 1953 habe sich erstmalig die Brutalität gegenüber Systemkritikern in der Öffentlichkeit gezeigt.
Gerade im heutigen Innenministerium sei viel passiert. «Hier war die Polizei damals als Repräsentant der Diktatur der DDR. Hier haben sich die Arbeiterinnen und Arbeiter konzentriert hinbewegt aus den Betrieben im Umfeld und haben demonstriert.» In den Stunden nach dem Aufstand seien im Gebäude Urteile gesprochen worden und Menschen zu Tode gekommen.
Im Juni 1953 hatten Arbeiterinnen und Arbeiter überall in der DDR protestiert. Anlass war unter anderem eine Erhöhung der Arbeitsnorm - für dasselbe Geld sollte mehr geleistet werden. Viele Demonstranten stellten den SED-Staat aber auch grundsätzlich in Frage, sie forderten freie Wahlen und ein anderes Wirtschaftssystem. Die in der DDR stationierten sowjetischen Truppen schlugen den Aufstand nieder. Um den Jahrestag herum gibt es zahlreiche Gedenkveranstaltungen, Ausstellungen und Publikationen, die an den Aufstand erinnern.