Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Innerhalb Sachsen-Anhalts unterscheidet sich das registrierte Infektionsgeschehen teils deutlich. Im Landkreis Jerichower Land lag die Sieben-Tage-Inzidenz laut RKI am Donnerstag bei 1042,4, in Mansfeld-Südharz bei 1022,5. Im Landkreis Wittenberg hingegen wurde mit 582,1 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner und Woche der landesweit geringste Wert festgestellt.
Seit Beginn der Pandemie wurden nach RKI-Angaben landesweit inzwischen 872 214 Infektionen registriert. Die Statistik weist insgesamt 5773 Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion im Land aus. Sachsen-Anhalt hat rund 2,17 Millionen Einwohner.
Die Grundimmunisierung gegen das Virus haben in Sachsen-Anhalt laut RKI 74 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner. Die erste Auffrischungsimpfung haben 58 Prozent erhalten, sieben Prozent die zweite Auffrischungsimpfung.
Unterdessen steigt die Zahl der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen in Sachsen-Anhalt. Die «Magdeburger Volksstimme» berichtete unter Berufung auf das Landesamt für Verbraucherschutz, dass am Mittwochmorgen 46 Corona-Infizierte auf den Intensivstationen behandelt wurden, eine Woche zuvor seien es noch 28 gewesen. Am Donnerstag lag die Fallzahl bei 49, wie aus dem Divi-Intensivregister hervorging. 15 Patienten mussten beatmet werden. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sagte der «Magdeburger Volksstimme»: «Aktuell zeichnet sich noch keine Überbelastung des Gesundheitssystems ab.»