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Veranstaltung in Löbau rückt Nachbarsprachen in den Fokus

Spielend eine Sprache lernen - im Kindesalter ist das besonders leicht möglich. Wer im Grenzgebiet lebt, hat dabei durchaus Vorteile. Das Potenzial könnte noch stärker genutzt werden.
Veranstaltung in Löbau rückt Nachbarsprachen in den Fokus
Bücher in sorbischer Sprache für Kinder im Vorschulalter liegen auf einem Tisch. © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Mit einem Tag der Nachbarsprachen soll am Dienstag in Löbau auf das besondere Potenzial in Grenzregionen aufmerksam gemacht werden. In der Oberlausitz etwa bestehe die Chance, «slawische Sprachen von klein auf im authentischen Umfeld zu erlernen», sagte die Leiterin der Sächsischen Landesstelle für nachbarsprachige Bildung, Regina Gellrich. Neben Polnisch, Tschechisch und Sorbisch sei nun sogar Ukrainisch hinzugekommen. «Mehrsprachigkeit passiert im Alltag und ist längst Normalität.»

Nach Angaben von Gellrich gibt es in den sechs Landkreisen entlang der sächsischen Grenze zu Tschechien und Polen sowie in der Stadt Dresden derzeit 75 Kindertagesstätten, die Mädchen und Jungen aktiv an Nachbarsprachen heranführen. Dies geschehe beispielsweise mit gezielten Lernangeboten durch sprachlich geschultes Personal, mancherorts sogar durch Muttersprachlerinnen. Ein großer Teil der engagierten Kitas pflege auch eine Partnerschaft zu einer Einrichtung jenseits der Grenze und organisiere regelmäßig Begegnungstage für die Kinder. Als Vorreiter steche der Landkreis Görlitz mit Kontakten und Angeboten heraus, was sich auch im schulischen Bereich fortsetze.

In Kitas anfangen

«Wir fangen bewusst in den Kitas an», sagte Gellrich. Anliegen sei es, Offenheit und Neugier von Kindern zu nutzen, damit Vorbehalte und Barrieren gegenüber vermeintlich Fremden gar nicht erst entstehen. Eine gemeinsame Kommunikationsebene erlaube es, sich auf Augenhöhe zu begegnen. Mit sprachlichen Kenntnissen ließe sich auch der kulturelle Reichtum des Nachbarlandes besser erschließen.

Laut Gellrich könnten deutlich mehr Kitas in Sachsen frühzeitig für Sprache und Kultur der Nachbarn sensibilisieren. Potenzial dafür hätten Einrichtungen mit Muttersprachlerinnen im Personal, aber auch solche, die Kinder aus Familien betreuen, in denen Polnisch oder Tschechisch gesprochen wird. Die Zahl der Kitas, die in Frage kämen, stieg nach Erhebungen der Landesstelle von 172 im Jahre 2017 auf 263 im Jahr 2022.

Für die Veranstaltung in Löbau sei bewusst der Europäische Tag der Sprachen gewählt worden. Auf Initiative von Europarat und Europäischer Kommission wird er seit 2001 immer am 26. September begangen. Die Landesstelle für nachbarsprachige Bildung setzt sich dafür ein, Mehrsprachigkeit im gesamten sächsischen Grenzraum zu Polen und Tschechien zu fördern.

© dpa
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