Gedenken zum Jahrestag des Angriffs auf die Ukraine

Vor einem Jahr marschierten russische Truppen in die Ukraine ein. Zum Jahrestag der Invasion setzen Zivilgesellschaft, Politiker und Vereine ein Zeichen für den Frieden - und auch gegen Rechts.
Teilnehmer einer Friedenskundgebung stehen auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche. © Sebastian Kahnert/dpa

Zum Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine haben zahlreiche Menschen in Sachsen mit Kundgebungen, Friedensgebeten, Lichterketten und Kerzen zu Frieden und Unterstützung für das osteuropäische Land aufgerufen. Zugleich wurde an die Opfer des Krieges in der Ukraine erinnert. In Dresden versammelten sich am Freitag unter dem Motto «Solidarität mit der Ukraine» Schätzungen zufolge rund 1500 Menschen auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche. Auch in Leipzig, Chemnitz, Zwickau und Zittau gab es Gedenken, Friedensgebete und Aktionen zum Jahrestag. Die Veranstaltungen verliefen nach Angaben der Polizei zunächst störungsfrei.

Am 24. Februar 2022 überfiel Russland die Ukraine. Seitdem tobt ein brutaler Krieg in dem osteuropäischen Land mit Tausenden Toten und Verletzten auf beiden Seiten. Viele Menschen aus der Ukraine flüchteten - vor allem Frauen, Kinder und Ältere.

«Unser persönliches Mitgefühl und unsere aktive Solidarität gehören den Menschen in und aus der Ukraine», betonte Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) bei der Kundgebung auf dem Neumarkt. Dabei bedankte er sich bei all denjenigen, die sich den Ukrainerinnen und Ukrainern gegenüber solidarisch gezeigt und Hilfe geleistet haben. Mittlerweile seien allein in Dresden rund 9000 Menschen aus der Ukraine untergebracht. «Sie leiden unter Ungewissheit, erhoffen Frieden, der wer weiß wann kommt.» Die Stadt habe sich auch vor Ort in der Ukraine engagiert, etwa indem Busse nach Butscha und technisches Gerät nach Lwiw geschickt wurden.

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko bedankte sich per Video auf dem Dresdner Neumarkt für die Unterstützung seines Landes im Krieg mit Russland. Den russischen Angriffskrieg bezeichnete Klitschko als Bedrohung für die gesamte demokratische Welt. «Wir kämpfen jeden Tag für die Unabhängigkeit und Freiheit, nicht nur unseres Land und seiner Bürger. Wir kämpfen für eine friedliche Zukunft eines jeden Europäers.»

Am frühen Abend wurden Lichter auf dem Neumarkt verteilt, zahlreiche Menschen bildeten eine Lichterkette. Zur Kundgebung vor der Dresdner Frauenkirche hatte ein Bündnis verschiedener Initiativen aufgerufen - unter anderem die Cellex Stiftung Dresden und der Verein «Dresden Place to be».

Derweil versammelten sich auf dem nahe gelegenen Theaterplatz mehrere hundert Menschen. Zu der Demo hatte unter anderen die AfD aufgerufen, mit dabei auch der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke. Auch Pegida-Chef Lutz Bachmann gehörte zu den Organisatoren. Sowohl Pegida als auch die Thüringer AfD werden vom Verfassungsschutz als extremistische Bestrebung eingestuft. Mit unter den Demonstranten war auch der ehemalige österreichische Vize-Kanzler, Heinz-Christian Strache. Die zentrale Forderung lautete: Stopp der Waffenlieferungen. Der Bundesregierung wurde Kriegstreiberei vorgeworfen. Gegen die Veranstaltung formte sich vor Ort lautstarker Protest.

Vor der Sächsischen Staatskanzlei, vor Ministerien und weiteren Landesbehörden wehten am Freitag Flaggen der Ukraine. Als Zeichen europäischer Solidarität wurde der Sitz des Europa- und Justizministeriums in Dresden am Abend in den ukrainischen Nationalfarben beleuchtet.

© dpa
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