Das betreffe etwa die Arzneimittelkosten, die bei der AOK Plus von 1,9 Milliarden Euro im Jahr 2018 auf mehr als 2,2 Milliarden im vergangenen Jahr gestiegen seien. Auch verteuerte Klinikbehandlungen und gestiegene Honorare niedergelassener Ärzte schlügen zu Buche. Die durchschnittlichen Ausgaben je AOK-Versicherten in den beiden Ländern hätten sich von knapp 3500 Euro im Jahr 2018 auf rund 4100 Euro im Jahr 2021 erhöht.
Aktuell fordere die Bundesregierung erneut die Rücklagen aller Krankenkassen ein, kritisierte der Verwaltungsrat. Habe die AOK Plus 2021 aus ihren Finanzreserven 687 Millionen Euro an den aus Kassenbeiträgen und Steuermitteln finanzierten bundesweiten Gesundheitsfonds abführen müssen, müsse sie im kommenden Jahr nochmals 150 Millionen Euro zur Sanierung der Finanzen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) beisteuern.
Damit würden der AOK Plus Rücklagen entzogen, die zur Beibehaltung stabiler Beiträge gedacht waren. «Den Versicherten und Arbeitgebern wird eine Beitragssatzerhöhung zugemutet, um das GKV-Finanzloch notdürftig zu stopfen», kritisierte Nobereit. Für die Versorgung ihrer Versicherten veranschlagt die Kasse im nächsten Jahr 14,9 Milliarden Euro.