Großer Warnstreik im Verkehr trifft am Montag auch Sachsen

Zwei Gewerkschaften rufen zu einem Warnstreiktag auf - und vielerorts in Deutschland soll der Verkehr stillstehen. Sachsen gehört zu den stark betroffenen Bundesländern.
Ein Beschäftigter trägt bei einem Warnstreik eine Warnweste von Verdi. © Tom Weller/dpa/Symbolbild

Der große Warnstreik im Verkehrssektor wird am Montag in Sachsen den Bus- und Bahnverkehr, die Flughäfen und Autobahnen treffen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und Verdi haben mehrere Tausend Beschäftigte aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Die Gewerkschaften kämpfen in unterschiedlichen Tarifrunden für mehr Einkommen.

Bus und Bahn: Verdi hat die Beschäftigten der Verkehrsbetriebe in Leipzig, Dresden, Chemnitz, Zwickau und Plauen zum Warnstreik aufgerufen. «Wir gehen davon aus, dass wir einen kompletten Stillstand erleben werden», sagte Paul Schmidt, Landesbezirksfachbereichsleiter bei Verdi. Bereits am 3. März hatte es in allen fünf Städten einen ganztägigen Warnstreik gegeben. Damals stand der Verkehr dort weitgehend still.

Zugverkehr: Die Deutsche Bahn wird den Fernverkehr am Montag komplett einstellen. Erhebliche Einschränkungen soll es laut Bahn auch bei Nahverkehrszügen geben. Auch Fahrgäste der privaten Eisenbahn-Unternehmen wie Länderbahn oder Mitteldeutsche Regiobahn müssen sich auf Ausfälle einstellen. Dort streikt das Fahrpersonal zwar nicht oder kaum, aber die Arbeitsniederlegungen etwa von Fahrdienstleitern werden sich auswirken. Man gehe davon aus, dass es in allen bayerischen und sächsischen Netzen der Länderbahn zu einem «nahezu vollständigen Stillstand des Verkehrsbetriebes» kommen werde, teilte das private Bahnunternehmen am Freitag mit.

Flughäfen: In Leipzig/Halle und Dresden sind Beschäftigte der Luftsicherung zum Ausstand aufgerufen. Das betreffe die Bereiche Waren- und Personenkontrolle, sagte Verdi-Sprecher Schmidt. Welche Auswirkungen das auf den Betrieb an den beiden Flughäfen haben wird, ist noch offen. Allerdings fallen die Lufthansa-Verbindungen von und nach Frankfurt und München aus. Passagiere anderer Fluggesellschaften sollten sich direkt bei den Unternehmen zum Status ihrer Flüge erkundigen, sagte Flughafen-Sprecher Uwe Schuhart.

Autobahnen: Verdi erwartet auch Arbeitsniederlegungen von Straßenwärtern. Das könnte dazu führen, dass Autobahntunnel gesperrt werden müssten, sagte Schmidt. Allerdings konnte er am Freitag noch nicht absehen, wie die Beteiligung bei den zum Warnstreik aufgerufenen Beschäftigten der Autobahn GmbH sein wird.

Flüsse: Auch bei der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung ist zum Ausstand aufgerufen worden. Das soll sich laut Verdi voraussichtlich im Norden Sachsen-Anhalts an mehreren Elbschleusen bemerkbar machen. Frachtschiffe könnten dann zu einem Stopp gezwungen sein.

Hintergrund der Warnstreiks: Verdi fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Angebote der Arbeitgeber wurden bislang als unzureichend zurückgewiesen. Die Tarifverhandlungen gehen am Montag weiter. Die EVG verhandelt derzeit mit der Bahn und 50 weiteren Eisenbahn-Unternehmen über neue Tarifverträge.

© dpa
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