«Armenien rechnet mit einer großen Flüchtlingswelle», hieß es in der Mitteilung. Dort würden dringend Unterkünfte und Verpflegung benötigt. Die Situation sei dramatisch, berichtete Pfarrer Hovhannes Hovsepyan. Man bereite sich darauf vor, dass alle Christen aus der Region fliehen würden. «Wir brauchen so viel, wie Sie geben können», bat er deshalb.
Berg-Karabach ist eine mehrheitlich von Armeniern bewohnte Enklave auf dem Gebiet Aserbaidschans, um das sich die beiden früheren Sowjetrepubliken seit Jahrzehnten streiten. Die Region hatte sich in den 1990er Jahren nach einem blutigen Bürgerkrieg losgesagt. In der vergangenen Woche hatte das autoritär geführte Aserbaidschan nach kurzen heftigen Angriffen die Regierung der international nicht anerkannten Republik Arzach (Berg-Karabach) zur Aufgabe gezwungen und das Gebiet erobert. Es folgte eine Massenflucht der Armenier, die Gewalt und Verfolgung durch die Sieger befürchten.