Die mehr als 800 Kilogramm Kokain wurden in der norwegischen Hauptstadt Oslo in Obstkisten in einem Lagerhaus entdeckt und beschlagnahmt, wie die zuständige Polizei nach Angaben der Nachrichtenagentur NTB am Donnerstagabend bekanntgab. Es handle sich um den größten Fund von Kokain jemals in Norwegen, sagte eine Sprecherin der Osloer Polizei auf einer Pressekonferenz. Festnahmen gab es bislang nicht.
Nach ersten Ermittlungen stammten die zunächst am Dienstag in Groß Kreutz in Bananenkisten entdeckten Drogenpakete mit einem Gesamtgewicht von 1,2 Tonnen aus Ecuador und waren über einen niederländischen Hafen nach Europa gebracht worden. Die Ermittlungen zu den weiteren Vertriebswegen hätten zu den Funden in Sachsen und Norwegen geführt, erläuterte der Polizeipräsident. Tatverdächtige seien noch nicht ermittelt worden.
Den Fund in dem Großhandel in Groß Kreutz hatte am Dienstag ein Mitarbeiter des Unternehmens angezeigt. Dabei handelte es sich um den bisher größten Fund von Kokain durch die Brandenburger Polizei.
Bereits Ende August vergangenen Jahres waren in dem Obstgroßhandel rund 660 Kilogramm Kokain in Bananenkisten entdeckt worden. Die Ermittler gingen damals von einer möglichen Panne der Schmuggler aus. Das Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg hatte erklärt, solche Lieferungen kämen häufig per Schiff unter legaler Ware wie Bananen versteckt aus den Anbaugebieten der Koka-Pflanze in Südamerika. Diese würden dann in den großen Häfen Rotterdam, Amsterdam oder Hamburg von Mittelmännern rausgefischt. Dies sei in dem Fall möglicherweise schief gegangen.