Nach Manchester-Debakel: Leipzig verliert auch in Bochum

Nach dem 0:7 bei Manchester City schien Lieblingsgegner Bochum für RB Leipzig gerade recht zu kommen. Doch statt der Wiedergutmachung folgte die nächste Blamage.
Marco Rose
Leipzigs Trainer Marco Rose vor dem Spiel. © Parnaby Lindsey/dpa/Archivbild

Vier Tage nach der Champions-League-Demütigung durch Erling Haaland und Manchester City hat sich RB Leipzig auch in der Fußball-Bundesliga blamiert. Beim eigentlichen Lieblingsgegner VfL Bochum, gegen den RB zuvor alle acht Pflichtspiele gewonnen hatte, verloren die Leipziger mit 0:1 (0:0) und könnten am Sonntag aus den Champions-League-Plätzen rutschen. Im laufenden Wettbewerb in der Königsklasse war RB am Dienstag durch ein 0:7 im Achtelfinal-Rückspiel in Manchester ausgeschieden, der Ex-Dortmunder Haaland hatte dabei fünfmal getroffen.

Die Bochumer sind nach dem zweiten Sieg in Folge dagegen 14. und haben plötzlich vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Vor zwei Wochen nach dem 0:2 gegen Schalke waren sie noch Letzter gewesen. Schütze des entscheidenden Tors war Erhan Masovic (48.). Der serbische Abwehrchef traf bereits zum vierten Mal in der Rückrunde.

Es war auch das Treffen zweier Trainer, die eine ungewöhnliche Geschichte verbindet. 2017 war der heutige Leipziger Marco Rose Trainer der U18 von RB Salzburg und setzte sich im Kampf um den Cheftrainerposten bei den Profis gegen den heutigen Bochumer Thomas Letsch durch, obwohl dieser als Coach des Farmteams FC Liefering in der zweiten österreichischen Liga favorisiert schien. Letsch verließ daraufhin das Red-Bull-Imperium und ging zum Zweitligisten Erzgebirge Aue. Rose und er verstehen sich trotzdem sehr gut und begrüßten sich herzlich.

Die Bochumer hatten ganz augenscheinlich eine bestimmte Chance ausgemacht: Die Leipziger nach dem Desaster von Manchester direkt zu attackieren und mit einem frühen Tor die Verunsicherung zu steigern. Nach 23 Sekunden schoss Deutschlands japanischer WM-Schreck Takuma Asano erstmals aufs Tor, verzog aber weit.

Die auf vier Positionen veränderten Sachsen waren durchaus beeindruckt. Doch sie nahmen zumindest den Kampf der Bochumer an und hielten in den Zweikämpfen resolut dagegen. Doch die erste - und bis zur Pause einzige - gute Leipziger Chance hatte kein Leipziger: Nach einer Hereingabe von Timo Werner wäre Danilo Soares fast ein Eigentor unterlaufen, doch VfL-Keeper Manuel Riemann verhinderte das (25.).

Insgesamt agierten die Gäste aber zu statisch, es war zu wenig Bewegung im Spiel und es gab zu wenige Anspielstationen. Und so waren die teilweise rund 70 Prozent Ballbesitz auch nutzlos. Rose missfiel das mehr und mehr, der Coach wurde am Spielfeldrand immer ungehaltener. Die Bochumer hatten sich das 0:0 zur Pause dagegen redlich verdient.

Und nach der Pause wurde es noch besser, doch es war erschreckend, wie einfach sich die Leipziger übertölpeln ließen: Einen weiten Einwurf von Christopher Antwi-Adjei verlängerte Philipp Hofmann, den ersten Kopfball von Asano hielt RB-Keeper Janis Blaswich noch gut, gegen den zweiten von Masovic war er machtlos. Nun machte Leipzig Druck, doch André Silva trat nach Hereingabe von Dominik Szoboszlai am Ball vorbei (57.). Rose wartete bis zur 68. Minute auf den ersten Wechsel, dann brachte er Emil Forsberg, der in den vorherigen vier Liga-Spielen getroffen hat. Zwei Minuten später folgte Dani Olmo.

In der Nachspielzeit kamen dann doch die Riesenchancen zum Ausgleich. Doch Riemann parierte den Kopfball von Willi Orban ebenso stark wie den Nachschuss von Olmo und kurze darauf gegen André Silva. Ein weiterer Schuss des Portugiesen flog vom Innenpfosten in Riemanns Arme.

© dpa ⁄ Holger Schmidt, dpa
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