«Eine lebendige Auseinandersetzung mit der Geschichte und der Zukunft findet man vor allem in Sachsen. Das Zusammenwachsen Deutschlands wird besonders eindrucksvoll im sächsisch-bayrischen Vogtland deutlich, für das symbolisch die Stadt Plauen steht. Und Leipzig hat sich zu einem führenden europäischen Wissenschafts- und Forschungsstandort entwickelt, der weit über seine Grenzen ausstrahlt. Beide Städte stehen zudem symbolisch für den Prozess der friedlichen Revolution.»
Im Wettbewerb um das Zentrum haben noch fünf Städte Chancen - neben Leipzig/Plauen sind das Eisenach, Frankfurt an der Oder, Halle und Jena. Die Institution soll ostdeutsche Erfahrungen der Vereinigung würdigen und Lehren daraus nutzbar machen. Gesellschaftliche Umbrüche sollen aus künstlerischer und wissenschaftlicher Sicht beleuchtet werden. Derzeit reist die Jury durch die Bewerberstädte. Anfang 2023 soll eine Entscheidung fallen. Dann folgt ein Architekturwettbewerb. Das Zentrum soll bis 2028 fertig sein.
Der Jury gehören neben Budde unter anderen die frühere Stasi-Beauftragte Marianne Birthler an, der ehemalige Bundesminister Thomas de Maizière, Brandenburgs Ex-Ministerpräsident Matthias Platzeck und die frühere FDP-Vize Cornelia Pieper. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hatte sich unlängst überzeugt gezeigt, dass Frankfurt das Rennen macht. Die Oderstadt sei «der ideale Ort» und habe die Unterstützung von Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, sagte er.