«Unabhängig davon sind die Landwirtinnen und Landwirte gesetzlich verpflichtet, junge Tiere bei der Mahd zu schützen. Das A und O ist eine enge Kommunikation zwischen Landwirtschaftsbetrieben, örtlicher Jägerschaft, Lohnunternehmen und gegebenenfalls dem Naturschutz. Frühe und gezielte Absprachen über Ort, Flächengröße, Mähtermine und konkrete Schutzmaßnahmen retten viele Tierleben», so Günther. Es gebe Dienstleister, die mit Hilfe von Drohnen Rehkitze aufspüren.
Das Bundeslandwirtschaftsministerium fördert den Ankauf von Drohnen mit Wärmebildkameras und Erkennungssoftware. «Bisherige Erfahrungen zeigen, dass dies die mit Abstand effektivste Möglichkeit ist, um Rehkitze zu orten und zu retten», heißt es auf der Website des Ministeriums.
Günther zufolge kann eine Schutzmaßnahme auch sein, die zur Mahd anstehende Fläche vorher mit Jagdhunden abzusuchen. Zudem ließen sich gefährdete Tiere erfolgreich vertreiben, wenn sie einen halben bis einen ganzen Tag vor der Mahd zum Beispiel mit dem Anbringen von Flatterbändern und Knistertüten in Unruhe versetzt werden. Dann habe die Ricke Zeit, ihre Kitze rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Reh-Mütter legen ihren Nachwuchs in dieser Jahreszeit gern im hohen Gras ab, wenn sie selbst auf Nahrungssuche gehen.