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Lehrermangel: Gewerkschaft fordert neues Bildungspaket

Der Beginn eines neuen Schuljahres in Sachsen erinnert ein wenig an den Murmeltiertag. Jedes Mal aufs Neue wird über Lehrermangel und Stundenausfall debattiert. Die Gewerkschaft GEW fordert nun ein entschlossenes Vorgehen.
Lehrer
Ein Lehrer unterrichtet in einem Klassenzimmer. © Marijan Murat/dpa/Symbolbild

Im Kampf gegen den Lehrermangel fordert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ein neues Bildungspaket. Die Schulen seien an der Belastungsgrenze, Lehrkräfte und Leitungen müssten durch zusätzliches Personal entlastet werden, sagte GEW-Chef Burkhard Naumann am Mittwoch in Dresden. Dieser Zustand verstärke sich immer mehr. Vor allem an den Oberschulen und Förderschulen sei die Lage «dramatisch». Bisherige Anstrengungen reichten nicht aus. Der Landesregierung fehle der Mut, zusätzliche finanzielle Mittel in die Hand zu nehmen.

Konkret geht es der Gewerkschaft darum, die Lehrerschaft von immer neuen Aufgaben zu entlasten. Dinge wie die Schulorganisation oder Digitalisierung könnten auch Verwaltungsfachkräfte oder IT-Experten übernehmen, hieß es. Nur ein Drittel der Arbeitszeit betreffe den unmittelbaren Unterricht. Den finanziellen Aufwand für das geforderte Bildungspaket bezifferte Naumann nicht. Es gehe darum, bisherige Maßnahmen zu bündeln, zu verstetigen und auszubauen.

Für eine verlässliche Abdeckung des Unterrichtes würden im Freistaat mehr als 3000 Lehrerinnen und Lehrer zusätzlich gebraucht, betonte Naumann. Der Mangel an Lehrkräften sei bereits im vergangenen Jahr an allen Schularten in allen Regionen des Landes angekommen. «Die Folgen des Lehrermangels sind Unterrichtsausfall, überfüllte Klassen, überlastete Lehrkräfte und ein Einbruch der Bildungsqualität, indem Schülerinnen und Schüler nicht die Bildungschancen erhalten, die ihnen zustehen.» In Sachsen gibt es rund 31.000 Lehrkräfte.

Sachsen hatte letztmals 2018 ein Bildungspaket geschnürt. Mit einem Volumen von 1,7 Milliarden Euro erreichte das Handlungsprogramm bis dato unbekannte Ausmaße. Es ebnete etwa den Weg für die Verbeamtung von Lehrerinnen und Lehrern und stellte Lehrkräfte an Grundschulen den anderen finanziell gleich.

Ein aktuelles Problem sieht die GEW auch in dem Umstand, dass mit Beginn des neuen Schuljahres die reinen Ukraine-Klassen an den Schulen aufgelöst werden - also Klassen, in denen ausschließlich Mädchen und Jungen aus der Ukraine lernen. Die Integration der Betroffenen sei zwar prinzipiell gut, allerdings müssten nun zahlreiche Klassen geteilt werden, argumentierte GEW-Vize Claudia Maaß. Es gebe zu wenige Klassenräume und auch hier zu wenig Personal. Derzeit lernen etwa 10.000 Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine in Sachsen.

Naumann rechnet damit, dass Bildung eine großes Thema im Wahlkampf für die sächsische Landtagswahl 2024 sein wird. Die Politik dürfe nicht nach dem Motto «Augen zu und durch» verfahren. Die Schülerzahlen würden erst in zehn Jahren zurückgehen. «Man hat den Eindruck, die schwarze Null in Sachsen wiege mehr als verfehlte Bildungschancen der nächsten Generation.»

© dpa
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