Die 1,40 Meter große Figurengruppe aus weißem Marmor, die 2017 auf der Kunstmesse TEFAF in Maastricht auftauchte, ist Teil einer ersten Ausstellung zu dem sächsischen Barockbildhauer, der zu Unrecht im Schatten seines berühmten Zeitgenossen Balthasar Permoser (1651-1723) steht, in der Sempergalerie. Dabei schuf Heermann mit einer Büste von Kurfürst August der Starke (1670-1733) eines der bekanntesten Porträts des Herrschers.
Die Gruppe der römischen Gottheiten Saturn und Ops hatte ein belgischer Kunsthändler 2008 bei der Versteigerung von Kunstschätzen des Ritterguts Lucklum (Niedersachsen) erworben. Laut SKD ist sie seit 1809 im dortigen Kommendehaus des Deutschen Ritterordens nachweisbar. Ihr Ankauf wurde auch von der Ernst von Siemens Kunststiftung, der Kulturstiftung der Länder und der Rudolf-August Oetker-Stiftung gefördert.
Heermann stammte aus dem Erzgebirge, sein Onkel und Lehrmeister war sächsischer Hofbildhauer. Ab 1705 ließ er sich in Dresden nieder, schuf in Leipzig und andernorts Altäre, Epitaphien und Gartenskulpturen. 1732 wurde er Hofbildhauer und war auch an der Ausstattung des Zwingers beteiligt. Die SKD besitzen sechs seiner Werke - und nun das erste von dieser Dimension.