«Sie gehört zu den kreativsten Künstlerinnen und mit 70 ist es an der Zeit», sagte Porstmann über die gebürtige Berlinerin, die 1975 bis 1980 an der Hochschule für Bildende Künste Dresden Grafik und Malerei studierte. Ihr Ausdruck von Form über die Farbe in riesigen Formaten sei «beste Dresdner Malschule». Sie habe das Konzept für die Präsentation mitentwickelt. Das Albertinum der Staatlichen Kunstsammlungen werde zeitgleich frühe Fotografien ihrer Körperperformances und Super-8-Filme zeigen.
«Zur Eröffnung haben wir auch Teile ihrer früheren Punkband "Zwitschermaschine" hier», sagte Porstmann. Die hatte Schleime 1975 mit Freunden wie dem späteren Schriftsteller Sascha Anderson gegründet, der sie jahrelang für die Stasi bespitzelt hatte. Sie erfuhr erst nach 1990 davon. Und Josephine Hoppe, eine Tochter von Schauspieler Rolf Hoppe (1930-2018) rezitiert laut Porstmann aus Schleimes Gedichten.
1953 in Ostberlin geboren, rebellierte sie schon während ihres Studiums gegen die DDR-Kulturpolitik. Wegen ihrer Kunstaktionen mit dem eigenen Körper wurde sie ab 1981 einem Ausstellungsverbot belegt, durfte dann, nach mehreren erfolglosen Anträgen, 1984 in den Westteil der Stadt ausreisen und wurde ausgebürgert. Ihr malerisches Frühwerk ging dabei verloren.