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IG Metall will preiswertere E-Autos aus deutscher Produktion

Die IG Metall hat davor gewarnt, den Aufschwung der ostdeutschen Autoindustrie der vergangenen Jahre zu gefährden. Hersteller und Politik müssten für Abhilfe bei der schwachen Nachfrage nach E-Autos sorgen. Derweil drohen bei VW in Zwickau weitere Einschnitte.
IG-Metall-Vorsitzender Jörg Hofmann
Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, bei einer Pressekonferenz. © Kay Nietfeld/dpa/Archivbild

Wegen der Nachfrageschwäche bei E-Autos und der Konkurrenz chinesischer Hersteller dringt die Gewerkschaft IG Metall auf preiswertere Modelle aus Deutschland. «Ostdeutschland hat sich in der Produktion von Elektrofahrzeugen im nationalen und internationalen Vergleich einen Vorsprung hart erarbeitet», erklärte Bundeschef Jörg Hofmann zu einer Automobilkonferenz am Mittwoch in Zwickau. «Den gilt es zu halten.» Dazu brauche es einen schnelleren Ausbau der Ladeinfrastruktur und günstigen Ladestrom für E-Autos. Andererseits müssten die Hersteller Modelle anbieten, die sich auch ein Durchschnittsverdiener leisten könne.

Thema der Konferenz war die Lage der Branche zwischen Antriebswende, Kreislaufwirtschaft und Fachkräftemangel. Jüngst hatte Volkswagen mit der Ankündigung eines Stellenabbaus in seiner Zwickauer E-Auto-Fabrik für Schlagzeilen gesorgt. Wegen der schwachen Nachfrage müssen fast 270 Mitarbeiter mit befristetem Vertrag gehen, viele der weiteren rund 2000 befristet Beschäftigten bangen nun um ihren Job. Zudem will VW im Oktober dort die Produktion drosseln und eine Fertigungslinie mindestens zwei Wochen aussetzen. Für das weitere Vorgehen ab dem 16. Oktober will die Geschäftsführung mit dem Betriebsrat noch sprechen.

Offensichtlich drohen weitere Einschnitte. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hat die Geschäftsführung eine Betriebsvereinbarung zum Drei-Schicht-Betrieb aus dem Jahr 1991 gekündigt. Sie läuft nun Ende des Jahres aus. Ziel sei es, eine von Unternehmen und Arbeitnehmerseite gemeinsam getragene, neue Vereinbarung zu treffen, die der aktuellen Marktsituation Rechnung trage und die Wirtschaftlichkeit des Standorts sicherstelle, erklärte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage. Auch an den VW-Standorten Wolfsburg und Emden werde nicht mehr in drei Schichten produziert.

Die Kündigung der Betriebsvereinbarung ist laut Unternehmen ein «notwendiger formaler Schritt», um eine neue, zukunftsfähige Betriebsvereinbarung zu verhandeln. Die Gespräche dazu begännen in dieser Woche. Das Werk in Zwickau gilt als Vorreiter des Konzerns in der Elektromobilität. Dort arbeiten rund 10.700 Menschen. Sie fertigen Elektromodelle der Marken Volkswagen, Audi und Cupra.

«Der Beschäftigungsabbau in Zwickau sollte ein Weckruf für alle sein, die von einem Weiter so träumen», mahnte der Leiter des IG Metall-Bezirks Berlin-Brandenburg-Sachsen, Dirk Schulze. «Die Automobilhersteller und Zulieferer müssen die Mobilitätswende durch Investitionen in den Leichtbau, in Software und Digitales schneller vorantreiben.» Und sie müssten rasch kostengünstige E-Modelle für den Wettbewerb insbesondere mit China auf den Markt bringen.

Schulze sieht Ostdeutschland als führenden Standort für Elektromobilität. Dazu verwies er auf Produktionsstätten von Volkswagen, Tesla, BMW und Porsche sowie mehrerer Batteriehersteller. «Diesen Aufschwung Ost dürfen wir jetzt nicht gefährden.»

© dpa
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