Die Expertin wurde vom Gericht auch nach einer möglichen Restaurierung der beschädigten Stücke gefragt. Dazu wollte sie sich nicht detailliert äußern. Es gehe um die Frage, wie weit man eine Restaurierung treiben wolle. Das müsse im Team entschieden werden. Deformierungen werde man so rückgängig machen, dass die Stücke wieder präsentiert werden können. Erst im Laufe der Restaurierung ließe sich eine genaue Einschätzung des Schadens machen. Begov bezifferte den Aufwand zur Restaurierung der Stücke mit 126.800 Euro. In dieser Summe seien aber nicht die fehlenden Steine enthalten.
Die Restauratorin äußerte sich auch zu den Stücken, die bislang noch fehlen. Dazu gehört die Epaulette mit dem «Sächsischen Weißen», einem Brillanten von fast 50 Karat. Der Brillant werde zu den weltweit wichtigsten Diamanten gerechnet, sagte Begov.
Am 25. November 2019 waren aus dem Grünen Gewölbe Schmuckstücke mit insgesamt 4300 Diamanten und Brillanten im Gesamtwert von über 113 Millionen Euro gestohlen worden. Der Einbruch sorgte international für Schlagzeilen. In dem Fall müssen sich derzeit sechs junge Männer unter anderem wegen Bandendiebstahls und schwerer Brandstiftung vor Gericht verantworten. Sie sind Deutsche und stammen aus einer bekannten arabischstämmigen Berliner Großfamilie.
Rund drei Jahre nach dem Einbruch in die Schatzkammer war kurz vor Weihnachten 2022 der Großteil der Beute wieder aufgetaucht. 31 Einzelteile aus dem Diebstahl wurden in Berlin sichergestellt und wieder nach Dresden gebracht. Der Rückkehr der Juwelen ging eine Absprache zwischen Verteidigung und Staatsanwaltschaft unter Einbeziehung des Gerichts voraus. Eine abschließende Vereinbarung steht noch aus.